Welt-HPV-Tag: Österreichs Impfrate bleibt zu niedrig

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Trotz der Erfolge der HPV-Impfung in anderen Ländern bleibt die Durchimpfungsrate in Österreich niedrig. Experten rufen Ärzt:innen auf, auf Impfaktionen hinzuweisen. 

Österreich hinkt bei der Durchimpfungsrate gegen HPV hinterher. Zum Welt-HPV-Tag am 4. März wird erneut auf die Bedeutung der HPV-Impfung hingewiesen, die seit 2016 vor neun HPV-Typen schützt und somit etwa 90 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verhindern kann. In Ländern wie Australien, wo die Impfung bereits seit Jahren breit eingeführt wurde, ist die Häufigkeit von Zervixkarzinomen um 87 Prozent gesenkt worden. „Die HPV-Impfung hat eine beeindruckende Performance, sie schützt hervorragend vor Krebs – dennoch ist sie in Österreich nicht so prominent, wie sie sein sollte“, sagt Rudolf Schmitzberger, Leiter des Referats für Impfangelegenheiten der Österreichischen Ärztekammer. 

Seit Juli 2024 wird die HPV-Impfung in Österreich für alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 30 Jahre kostenfrei angeboten. Mit Erfolg: Seitdem hat sich laut Gesundheitsministerium die Zahl der verabreichten Impfungen in der Altersgruppe zwischen 21 und 30 Jahren beinahe verzehnfacht. Besonders diese Altersgruppe sollte die Möglichkeit nun nutzen, da die kostenfreie „Catch-up“-Impfung 2025 endet. Laut Thomas Fiedler, Obmann der Bundesfachgruppe Frauenheilkunde, ist es wichtig, dass Ärzt:innen die Patient:innen auf diese Möglichkeit aufmerksam machen: „Unsere Aufgabe als Ärztinnen und Ärzte ist es, auf diese Möglichkeit der kostenfreien HPV-Impfung für 21- bis 30-Jährige hinzuweisen“, betonte Fiedler. Die Impfung ist nicht nur für Frauen sinnvoll, sie schützt auch bei Männern vor der Übertragung sowie vor genitalen Tumoren, Krebs im Rachenraum und Genitalwarzen.

Um am HPV-Tag auf Risiken und präventive Maßnahmen bei HPV aufmerksam zu machen, wurden junge Künstler:innen von MSD Österreich in den vergangenen Monaten aufgerufen, Ideen für ein Awareness-Projekt im öffentlichen Raum einzubringen. Prominente Unterstützung kam dabei vom Red Carpet Award. Das geförderte Gewinnerprojekt von Ringelreih Collective wurde am Dienstag bei der Wiener Staatsoper der Öffentlichkeit präsentiert. Die Künstler:innen Farshido Larimian, Arya Akhoundzade, Shirin Attar und Claudia Lechner nennen ihr Projekt „Der gebändigte Virus“. Damit soll gezeigt werden, wie durch eine HPV-Impfung bestimmte Krebsarten, die durch bestimmte HP-Viren hervorgerufen werden, verhindert werden könnten. (kagr/rüm)