Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) will vor allem in ländlichen Regionen den wachsenden Hausärztemangel bekämpfen. Mit 100 Millionen Euro aus EU-Töpfen soll die Primärversorgung massiv ausgebaut werden.
Mückstein will die 100 Millionen Euro, die Österreich von der EU zum Ausbau der Primärversorgung erhält, für die gezielte Stärkung der Gesundheitsversorgung nahe am Wohnort und für die Förderung innovativer Versorgungsmodelle verwenden. „Die zusätzlichen Mittel aus dem EU-Aufbaufonds ermöglichen es nun, unsere Pläne zur Stärkung der Primärversorgung mit voller Kraft voranzutreiben“, sagte Mückstein am Dienstag in einer Aussendung. Ziel sei es, durch eine Verdoppelung der Primärversorgungseinheiten bis Ende 2026 dem vor allem in ländlichen Regionen vorherrschenden Hausärztemangel gegenzusteuern, kündigte der Minister an. Von den ursprünglich bis Ende 2021 vorgesehenen 75 Primärversorgungseinheiten sind bisher erst 27 in Betrieb.
Gefördert werden sollen konkrete Maßnahmen zur Attraktivierung der Allgemeinmedizin sowie der gesamten Primärversorgung, vor allem auch im ländlichen Raum. Dazu zählen neben der flächendeckenden Ausrollung von Primärversorgungszentren und -netzwerken unter anderem der Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie die Steigerung der Energieeffizienz in den Praxen. Speziell gefördert werden sollen auch die Vernetzung der unterschiedlichen Gesundheits- und Sozialberufe sowie die Angebote zur Fort- und Weiterbildung der interprofessionellen Teams, soziale Innovationen und Maßnahmen der Inklusion. Für Stakeholder werden seitens des Gesundheitsministeriums dazu in Kürze niederschwellige Informationsveranstaltungen und -maßnahmen starten, kündigte Mückstein an. Zum Auftakt des Projekts besucht der Minister Primärversorgungseinheiten in Ober- und Niederösterreich. (red)