Die Ärztekammer ortet im versprochenen Corona-Bonus für Gesundheitspersonal „wohl nur Ankündigungspolitik“. Der „symbolische Dank an jene, die das Gesundheitssystem am Laufen halten“ fehle weiterhin, so die Kritik.
Nach langem Drängen der Interessenvertretungen wurde im Sommer dieses Jahres von der Bundesregierung ein Corona-Bonus für das Gesundheitspersonal in Krankenanstalten in Form einer Einmalzahlung von 500 Euro beschlossen. Dieser symbolische Akt der Wertschätzung für die Leistung von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und allen weiteren in Krankenanstalten Beschäftigten sei aber noch immer nicht bei diesen angekommen, kritisiert die Ärztekammer. „Wir stecken mitten in der vierten Corona-Welle, aber die Politik schafft es nicht, sich bei jenen, die das österreichische Gesundheitssystem während der ersten drei Wellen trotz erschwerter Bedingungen am Laufen gehalten haben, symbolisch zu bedanken. Mehr als Ankündigungspolitik war da wieder einmal nicht“, sagt Gerald Gingold, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien.
Die Corona-Pandemie hat Ärztinnen und Ärzte, wie auch alle anderen im Gesundheitsbereich Tätigen, sowohl emotional als auch körperlich stark belastet. „Dennoch haben alle durchgehalten, waren unter ständiger Infektionsgefahr und ohne die Möglichkeit des Home-Office für die Patientinnen und Patienten, für unser Gesundheitssystem da“, sagt Gingold. Es könne nicht sein, dass der im Juni beschlossene Corona-Bonus, der wirklich „nicht mehr als ein symbolischer Akt des Dankesagens ist“, nach einem viertel Jahr immer noch nicht ausgezahlt ist. Gingold: „Die Ausreden der Bundesregierung, dass die Auszahlung an den Ländern scheitert und dass diese wiederum den Ball an die Regierung zurückspielen, lasse ich nicht gelten.“ Wertschätzungen gegenüber den Menschen im Gesundheitswesen sehe jedenfalls anders aus. (red)