Am Dienstag wurde eine gemeinsame Impfaktion der Österreichischen Ärzte- und Apothekerkammer gegen eine Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV) präsentiert.
Aktuell beträgt die Durchimpfungsrate bei der HPV-Impfung in Österreich unter 50 Prozent, was im internationalen Vergleich ein äußerst schlechter Wert ist. Die HPV-Impfung schützt vor HPV-assoziierten Krebserkrankungen wie Gebärmutterhals-, Anal- und Rachenkrebs sowie vor Genitalwarzen. Um die durch die Covid-19-Pandemie noch zusätzlich negativ beeinträchtigte HPV-Durchimpfungsrate anzukurbeln und um sicher zu stellen, dass alle Zugang zur Impfung erhalten, wurde das Projekt „HPV Catch-Up-Impfung 12-18“ ins Leben gerufen. Kinder und Jugendliche können nun ab dem vollendeten 12. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (vom 12. bis zum 18. Geburtstag) die HPV-Impfung nicht nur wie gehabt bei öffentlichen Impfstellen in den Bundesländern nachholen, sondern auch bei niedergelassenen Ärzten zum Selbstkostenpreis.
Angesprochen werden sollen dabei alle 12 bis 18-jährigen Kinder und Jugendlichen (Buben und Mädchen), die noch nicht gegen HPV geimpft sind. Für diese ist es seit 1. März 2022 bis 30. Juni 2023 möglich, sich sowohl bei Hausärzten wie auch Fachärzten der Richtungen Kinder- und Jugendheilkunde, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Haut- und Geschlechtskrankheiten, Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen sowie Urologie impfen zu lassen.
„Es ist Zeit zu handeln und mit Hilfe des Catch-up-Programmes für 12-18-Jährige entstandene Impflücken zu schließen. Die Aktion bedeutet für uns ein klares Commitment für die Wichtigkeit der HPV-Impfung“, betonte Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferates der Österreichischen Ärztekammer. „Die HPV-Impfung ist noch eine ‚junge‘ Impfung, sie bedarf noch viel an Beratung und Öffentlichkeitsarbeit. Die HPV-Impfung schützt vor Krebs und Genitalwarzen. Krebs kann jeden treffen. Deswegen haben wir gemeinsam mit der Österreichischen Ärztekammer diese Aktion gestartet“, betonte Gerhard Kobinger, Präsident der Steirischen Apothekerkammer. „HPV-assoziierte Krebserkrankungen können – wie alle Krebserkrankungen – einen hohen Leidensdruck bei betroffenen Männern und Frauen auslösen. Eine fundierte Aufklärung und Bewusstseinsbildung sind sehr wichtig, damit Vorsorgemaßnahmen auch greifen können“, sagte Ina Herzer, Geschäftsführerin MSD Österreich. (red)