Oberösterreich soll einen Lehrstuhl für Arbeitsmedizin an der Johannes Kepler Uni in Linz bekommen. „Oberösterreich als Industriebundesland Nummer eins wäre besonders prädestiniert für eine arbeitsmedizinische Universitätseinrichtung“, waren sich die Präsidenten Peter Niedermoser (ÄK) und Johann Kalliauer (AK) einig.
Bisher werde die Arbeitsmedizin im Curriculum stiefmütterlich behandelt und das, obwohl Jahr für Jahr in Österreich 1.800 Menschen an arbeitsbedingtem Krebs sterben würden und die Menschen den größten Teil ihrer Zeit am Arbeitsplatz verbringen, hieß es von Ärzte- und Arbeiterkammer. „Die Wechselbeziehung zwischen Arbeit und Gesundheit sowie arbeitsbedingten Gesundheitsrisiken, Erkrankungen und Berufskrankheiten ist ständig neu zu bewerten, braucht Forschung und ständige Wachsamkeit“, so der Tenor. Zu nennen sei etwa die zunehmende Digitalisierung, die zu mehr „digitalem Stress“ führe. Zudem wiederholten die beiden Präsidenten ihre langjährige Forderung, auch die Arbeitsmedizin als Pflichtfach für Studenten einzuführen. Bei einer gemeinsamen Fachtagung an der Uni Linz sollen die Forderungen thematisiert und Anstöße für die künftige Arbeitsmedizin gegeben werden. Laut Niedermoser fehlen derzeit österreichweit an die 570 Arbeitsmediziner. (apa)