Ärzte warnen: Zeitdruck bremst Therapietreue

Eine große Zahl von Menschen ist nicht nur skeptisch im Hinblick auf die Corona-Impfung, auch generell sinkt die Therapietreue. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Newskanals RELATUS MED.

Die Ärzteschaft ortet eine mangelnde Therapietreue (Non-Adherence) bei Patienten. Das zeigt zumindest eine Umfrage des Newskanals RELATUS MED unter seinen Leserinnen und Leser zum Thema. Auf eine entsprechende Frage antworteten 89,4 % der Ärzte, dass die Non-Adherence bei ihren Patienten in den vergangenen zwei Jahren zugenommen hat. Der Bedeutung der Therapietreue geben die Ärzte im Schulnotensystem aber immerhin die Note 1,5.

Der Grund für den Rückgang dürfte in den Rahmenbedingungen liegen. Denn verantwortlich für die Verbesserung der Adherence ist der Arzt, sagen 73,5 % der Befragten. 40,9 % sehen die Verantwortung auch bei den Apothekern (Mehrfachnennungen möglich), 39,2 % bei den Medien und 32,1 % bei der Politik.

 

Für eine Verbesserung der Therapietreue braucht es nach Ansicht der Ärzte neben mehr Zeit für Kommunikation (72,7 %) Patientenprogramme zur Aufklärung der Patienten (36,4 %), eine spezielle Honorierung (31,8 %) sowie eine Kontrolle durch eMedikation (30,2 %). (rüm)