Hauptverbandsvorsitzender Alexander Biach erwartet für die kommenden Wochen den Abschluss eines Kassenvertrages für die Ärzteanstellung durch Ärzte im niedergelassenen Bereich. Damit sollen Kassenverträge attraktiver werden.
Noch bis Ende des Jahres ist Hauptverbandsvorsitzender Alexander Biach im Amt und diese Zeit will er nutzen um Kassenstellen für Ärzte attraktiver zu machen, sagt er im Interview mit RELATUS MED. Mit der Finanzierung für die Lehrarztpraxis und dem lange diskutierten Gesamtvertrag für Primärversorgungseinheiten sei bereits viel erreicht worden, sagt Biach. Jetzt stehe der Abschluss für den Gesamtvertrag für die Ärzteanstellung durch Ärzte im niedergelassenen Bereich kurz bevor, erzählt er. „Es gibt eine gute Gesprächsbasis mit der Ärztekammer.“ Ziel ist die Umsetzung des entsprechenden Gesetzes, das im Frühjahr vom Nationalrat beschlossen worden ist. Dabei gehe es um Fragen, wie man die Honorierung ermöglicht und welche Kriterien für eine Anstellung zulässig sind und welche nicht. Ziel sei, dass der Vertrag mit Jahresbeginn 2020 in Kraft treten könne.
„Das ist ein Mosaikstein im Bild von Maßnahmen zur Attraktivierung des Kassenarztes“, sagt Biach. Dazu gebe es viele Elemente und Ansätze, die derzeit in Diskussion seien, kommentiert Biach den jüngsten Vorstoß des Wiener Gesundheitsstadtrates Peter Hacker (SPÖ), Wahlärzte einzudämmen. „Wir wollen allerdings weniger diskutieren und mehr Taten setzen und hier haben wir in der Vergangenheit mit den Ärzten sehr konstruktive Wege gefunden.“ Dass die Ärztekammer wiederholt mehr Kassenstellen fordere, sei nicht nur legitim, sondern auch ihre Aufgabe als Standesvertretung, betont der Hauptverbandschef. Er unterstreicht aber, dass die Zahl der Kassenstellen zuletzt auch erhöht worden ist. „Gab es 1970 noch 5350 Vertragsärzte, waren es zur Jahrtausendwende 6941, 2010 dann 7121 und im Jahr 2017 genau 7210. Natürlich ist es schwer Stellen auch zu besetzen und nicht nur zur Verfügung zu stellen, es wurden aber auch in Wien und anderen Bundesländern zuletzt attraktive Honorarabschlüsse fixiert und die Rahmenbedingungen verbessert“, sagt Biach. (rüm)