Die Ärztekammer hat am Dienstag Systemausfälle beim eCard-System beklagt. Der Dachverband räumte Probleme in mehreren Bundesländern ein.
„Zu klagen, dass wir zu viele Wahlärzte und zu wenig Kassenärzte haben, gleichzeitig aber den Kassenärzten nicht mal eine funktionierende eCard-Technik zur Verfügung zu stellen, das geht nicht zusammen“, kritisiert Edgar Wutscher, Obmann der Bundeskurie der niedergelassenen Ärzte der Österreichischen Ärztekammer. Grund waren Ausfälle des eCard-Systems in Niederösterreich, der Steiermark und Salzburg. Die Beschwerden würden sich häufen, durch Systemausfälle verlängern sich die Wartezeiten, Zeitverluste bei der Patientenversorgung sind die Folge, berichtet Wutscher. Die Firma SVC verweise auf das Mutterunternehmen, den Dachverband der Sozialversicherungsträger. Seitens des Dachverbands der Sozialversicherungsträger hieß es zur APA, im November sei es an insgesamt vier Tagen „mitunter zu etwas längeren Response-Zeiten“ gekommen.
„Die Sozialversicherung hat dafür Sorge zu tragen, dass die niedergelassenen Kassenärzte nicht auch noch bei der Elektronik behindert werden“, sagt Wutscher. „Diese Infrastruktur muss endlich ordentlich mit Ressourcen ausgestattet werden.“ Es sei nicht das erste Mal, dass die Kassenärzte mit technischen Ausfällen kämpfen müssen, „die Sozialversicherung soll endlich ihre Hausaufgaben machen und nicht – wie in anderen Bereichen – alles schönreden und bestreiten“, betont auch Dietmar Bayer, stellvertretender Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte der ÖÄK. „Der Unmut über die technischen Ausfälle ist riesengroß, wie kommen die Ärztinnen und Ärzte dazu, dass sie und ihre Patienten ausbaden müssen, was die Sozialversicherung technisch nicht auf die Reihe bekommt“, fragt sich Bayer und fordert Ausgleichszahlungen. Immerhin bedeute jeder einzelne Ausfall einen Mehraufwand, allein schon bei der Patientendokumentation. „Das Ziel jeder Digitalisierung im medizinischen Bereich sollte sein, die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte zu unterstützen, und nicht, sie zu behindern“, schließt sich auch Alexander Moussa, Leiter des ÖÄK-Referats für eHealth in Ordinationen, der Kritik an. (red)