Lob und Kritik gibt es von den Ärzten im Zusammenhang mit der geplanten Aufwertung der Schulärzte. Die Kammer lobt den entsprechenden Vorstoß der Gesundheitsministerin und kritisiert den Gemeindebund, der Vorbehalte hat.
Mit Unverständnis reagiert die Ärztekammer auf die Kritik des Österreichischen Gemeindebunds gegenüber Gesundheitsministerin Brigitte Zarfl, die im Rahmen der geplanten Verordnung zum Paragraf 66a des Schulunterrichtsgesetzes die Aufgaben der Schulärzte in Österreich ausweiten will. Für Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres ist dies „ein längst überfälliger Schritt“, denn Schulärzte könnten durch ihre Nähe zur Jugend zu einer „Speerspitze“ in der Gesundheitsprävention werden. Gudrun Weber, Schulärztereferentin der Österreichischen und Wiener Ärztekammer, wertet ebenfalls die Verordnung der Ministerin als „positiv“: „Die österreichischen Schulärzte sind dafür bereit und freuen sich auf die neuen Aufgaben.“ Diese inkludieren – neben den schon bislang getätigten jährlichen Untersuchungen der Schüler – unter anderem auch präventive Maßnahmen, insbesondere die Durchführung von Schutzimpfungen, deren Dokumentation sowie die Kontrolle des Impfstatus und die Impfberatung.
Szekeres weist auf die große Dimension dieser Gesetzesänderung hin: „Themen wie die Durchimpfungsrate oder der Jugendschutz beim Rauchen, die uns in Österreich derzeit sehr beschäftigen, könnten durch die Schulärzte präventiv gelöst werden.“ Er appelliert daher an die Ministerin, die neue Verordnung raschest einzuführen, um damit viele gesundheitliche Probleme in Österreich bereits an deren „Wurzel zu packen“. Nicht außer Acht gelassen werden dürfe aber die finanzielle Komponente. Für Weber ist es „essenziell, schon vor Inkrafttreten der Verordnung die finanziellen Rahmenbedingungen und den zeitlichen Mehraufwand für die Schulärzte in den Gemeindeschulen festzulegen, damit es danach in der Umsetzung keine bösen Überraschungen gibt“. (red)