Vorschläge für ein „Regierungsprogramm“ im Gesundheitssystem hat die Österreichische Ärztekammer vorgelegt. Für der niedergelassenen Bereich werden mehr Optionen gefordert.
„Wir brauchen im niedergelassenen Bereich eine breite Palette ärztlicher Angebote – nicht jedes Modell ist für jedes Gebiet gleich gut geeignet“, betont Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzt:innen. Neben Einzelordinationen sollten künftig Gruppenpraxen, Karenz-/Teilzeitmodelle, Jobsharing, Primärversorgungszentren und -netzwerke nebeneinander bestehen. „Es ist deshalb wünschenswert, dass im Sinne einer bestmöglichen Patientenversorgung auch Einzel- und Gruppenpraxen – ebenso wie PVE – zusätzliches nichtärztliches Personal finanziert bekommen, etwa diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal, Sozialarbeiter oder Psychologen.“ Ein solches „PVE light“ wäre ein wichtiger weiterer Schritt in Richtung einer niedrigschwelligen, wohnortnahen und multiprofessionellen Primärversorgung unter ärztlicher Leitung, betont Wutscher.
„Ein gut ausgestattetes Gesundheitssystem ist eine Bringschuld der Politik. Unsere Vorschläge und Forderungen, zeigen, wie diese Bringschuld eingelöst werden kann“, sagte Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, bei der Präsentation des zweiten Teils des Empfehlungs- und Forderungskatalogs der Österreichischen Ärztekammer. Um Ärzt:innen generell zu entlasten, fordert die Ärztekammer auch eine umfassende, funktionierende Digitalisierungsoffensive mit Investitionen in die nationale Gesundheitstelematik-Infrastruktur in Form einer „e-Health-Milliarde“. Alles, was im Spital nicht mehr analog gemacht werden muss, sondern automatisch und digital erledigt werden kann, entlaste die Ärzt:innen.
Der 10-Punkte-Plan der Ärztekammer: