Die Wiener Ärztekammer hat erstmals einem Hauptverbandsvorsitzenden ihren höchsten Orden verliehen. WÄK-Präsident Szekeres lobte die sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit.
Sozialversicherung und Ärzte gelten traditionell eher als Konfliktparteien, denn als gute Freunde. „Historisch betrachtet war die Zusammenarbeit von Krankenversicherung und Ärzten nicht immer friktionsfrei, das hat sich aber geändert und ich halte das auch für wichtig“, sagte Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres am Donnerstag bei der Verleihung von Ehrenzeichen der Wiener Kammer. Der Grund war ein durchaus ungewöhnlicher: Erstmals erhielt mit Alexander Biach ein Hauptverbandsvorsitzendec) Rümmeler das Goldene Ehrenzeichen der Wiener Ärztekammer verliehen. Kassenchef sei an sich eine Funktion, wo es nicht selbstverständlich ist, dass man einer Meinung sei“, betonte Szekeres. Nachsatz: „Das ist wir auch nicht immer.“
Allerdings habe es mit Biach immer ein wertschätzendes und offenes Verhältnis gegeben. „Wir haben einige Projekte erfolgreich weiter gebracht. Es war in der Geschichte nicht immer so leicht, dass Ärzte und Sozialversicherung so sozialpartnerschaftlich miteinander umgegangen sind.“ Szekeres erklärte, dass die Ärztekammer Orden verleihen darf und dies auch eine seiner „liebsten Beschäftigungen“ ist, weil es eine Möglichkeit sei, um „Danke“ zu sagen. Er zitierte in seiner Festrede zudem den ehemaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky: „Die Rache der Geschichte an den jungen Revolutionären ist, dass sie im Alter mit Frack und Orden zum Opernball müssen.“ (rüm)