Gesundheitsberufe fordern mehr Menschlichkeit für das öffentliche Gesundheitssystem: „Wir brauchen mehr Personal, Zeit und Investitionen“ hieß es bei einem Flashmob und einer Kundgebung des Gesundheitspersonals.
Die Wiener Ärztekammer sowie die Gewerkschaften GÖD-Gesundheitsgewerkschaft und „younion _ Die Daseinsgewerkschaft Hauptgruppe II“ veranstalteten dieser Tage einen Flashmob vor den U-Bahnausgängen sowie eine Kundgebung vor dem Dom mit Hunderten fiktiven Demonstrierenden in Form von Pappkarton-Figuren, die für „echte“ Menschen, die die Kundgebung mittels eines Online-Livestreams verfolgten, vor Ort stehen durften. In Zeiten von Corona setzten die beteiligten Institutionen mit dieser „hybriden“ Online-Demo neue Wege und forderten „mehr Wertschätzung und größere Aufmerksamkeit“ für die Probleme des Gesundheitspersonals in den öffentlichen Trägern.
Die beteiligten Gewerkschaften und die Ärztekammer machen sich mit der Initiative „Von Beruf Mensch“ für das öffentliche Gesundheits-und Pflegesystem in Österreich stark und setzen sich für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Beschäftigten aus mehr als 130 Berufsgruppen aus den Bereichen der Ärzteschaft, der Pflege, der MTDG, der Verwaltung, der Technik, dem Handwerk, dem Service bzw. der Versorgung, den medizinischen Assistenzberufen sowie den Lehrenden, Auszubildenden und Studierenden ein. „Von Beruf Mensch“ fordert für alle Menschen in Österreich ein starkes öffentliches Gesundheitssystem. Zudem sind die drei beteiligten Institutionen mit weiteren Gewerkschaften und der Arbeiterkammer Kooperationspartnerinnen in der „Offensive Gesundheit“, deren gesammelte Forderungen in der „Roadmap Gesundheit 2020“, die im Herbst 2020 bereits an Gesundheitsminister Rudolf Anschober übergeben wurde, zu finden sind.
„Wir fordern mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung für das öffentliche Gesundheitssystem“, sagte Wolfgang Weismüller, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien, und erklärt: „Bei unserer Arbeit steht die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten stets im Mittelpunkt.“ Dafür brauche man aber ausreichend Arbeitsmittel und gute Arbeitsbedingungen. „Eine faire Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen sind ebenfalls notwendig um ein funktionierendes öffentliches Gesundheitssystem aufrechtzuerhalten“, ergänzt Reinhard Waldhör, Vorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft. (red)