Spitzenfunktionär:innen der Ärztekammer Wien sind gegen die Begrenzung des Wahlärzt:innensystems, wie es Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) gefordert hat.
„Ohne Wahlärzt:innen würde das Gesundheitssystem zusammenbrechen“, heißt es von Bonni Syeda, Sektionsobfrau der niedergelassenen Fachärzt:innen in der Wiener Ärztekammer. Nachdem sich sowohl Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) als auch der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) kürzlich erneut für eine Begrenzung des Wahlärzt:innentums ausgesprochen haben, antwortete die Wiener Ärztekammer über eine Aussendung. Laut Erik Randall Huber, Kurienobmann des niedergelassenen Bereichs in Wien, würde kaum jemand in die Kassenemedizin gehen, ohne vorher als Wahlärzt:in gearbeitet zu haben. Viele Patient:innen würden sich längere Gespräche wünschen und das sei oftmals nur einer Wahlärzt:innenordination möglich.
Seine Kollegin Syeda betont außerdem, dass es Fachrichtungen gäbe, wo es keine Kassenordinationen gibt, „wie zum Beispiel Rheumatologie oder Nuklearmedizin“. Für die Expertise dieser Kolleg:innen ist man in der Kassenmedizin laut Huber „dankbar“. „Die Patientinnen und Patienten haben aufgrund ihrer Pflichtversicherung ein Recht auf optimale Versorgung – wenn nötig eben auch durch das Wahlarztsystem“, unterstreicht auch Syeda. Die Kassenmedizin leide nach wie vor an mangelnder Modernisierung und in mehreren Fächern an nicht ausreichenden Stellen. (red)