Ausdrücklich vor Flugblättern einer deutschen Initiative mit dem Namen „Ärzte für Aufklärung“ warnt die Ärztekammer. Sie kritisiert Verschwörungstheorien und das Schüren von Panik.
Flugblätter einer deutschen Initiative werden mittlerweile auch in Wien verteilt. Aufmerksam geworden ist die Österreichische Ärztekammer durch Anrufe von besorgten Ärzten sowie Patienten. Die xxInitiative mit dem Namen „Ärzte für Aufklärung“ stellt Corona-Viren als „übliche Erkältungsviren“ sowie PCR-Tests als nicht aussagekräftig dar: „Es ist üblich, dass in den Wintermonaten häufiger Erkältungen auftreten.“ Ein PCR-Test könne eine Infektion nicht nachweisen und sei zur Diagnostik nicht zugelassen, ein positiver PCR-Test sei damit kein Hinweis für eine Krankheit. Die Pflicht zum Tragen einer Alltagsmaske sei aufgrund der Studienlage „sinnlos und somit pure Willkür“, heißt es wörtlich in dem Flyer.
Gerade in einer Pandemie herrschten bei der Bevölkerung verständlicherweise viel Unsicherheit und auch Zukunftsängste, betont dazu Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Umso verwerflicher sei es, mit den Ängsten der Menschen zu spielen und „kompletten Blödsinn, der jeder medizinisch-wissenschaftlichen Faktenlage widerspricht“, zu verbreiten. Einmal mehr appelliert der Ärztekammerpräsident an die Bevölkerung, sich an die von Expertinnen und Experten empfohlenen Hygienemaßnahmen wie das Tragen von FFP2-Masken im öffentlichen Raum, das Einhalten der Abstandsregeln und regelmäßiges Desinfizieren der Hände zu halten. Auch sollte so oft wie möglich getestet werden. Szekeres hofft, dass Verschwörungstheorien und das Schüren von Panik, auch wenn dies vereinzelt sogar von Ärztinnen und Ärzten kommt, auf keinen fruchtbaren Boden fallen: „Die Situation, speziell im Osten Österreichs, ist prekär, die Intensivstationen sind längst an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt.“ Nur gemeinsam werde es gelingen, eine Entlastung in den Spitälern zu erreichen. Und Voraussetzung dafür sei, dass sich die Menschen „lückenlos an die auch von der Regierung vorgegebenen Vorsichtsmaßnahmen halten“. (red)