Wie hoch sollen Kassenhonorare realtistischerweise 2023 steigen?
Die Österreichische Ärztekammer fordert eine Umverteilung von EU-Fördergeldern. Die Politik sieht darin eine „Widerstandshaltung“.
100 Millionen Euro aus einem Fördertopf der EU stehen für die „Attraktivierung und Förderung der Primärversorgung“ zur Verfügung. Das Ganze läuft im Rahmen des österreichischen Aufbau- und Resilienzplans 2020-2026, die Gelder stehen für den Aufbau von Primärversorgungseinheiten (PVE) zur Verfügung. Das stößt der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) sauer auf. Österreichweit gäbe es immerhin über 160 offene Kassenstellen in der Allgemeinmedizin – die Förderungen seien angesichts der aktuellen Herausforderungen „zu eng gedacht“, wie ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart befindet. Die Mittel sollten „der gesamten Primärversorgung – egal ob Einzelordination, Gruppenpraxis oder Primärversorgungseinheit – zugutekommen“, führt Edgar Wutscher, Vizepräsident der ÖÄK und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, aus. Es brauche daher eine „Ausweitung der Richtlinien“.
Forderungen, die für Ralph Schallmeiner, Gesundheitssprecher der Grünen, den stockenden Aufbau der Primärversorgungseinrichtungen blockieren. „Ich würde mir daher wünschen, dass man sich – anstatt Begehrlichkeiten zu formulieren – Gedanken darüber macht, wie wir gemeinsam bei den Primärversorgungseinrichtungen in die Breite kommen“, lehnt Schallmeiner die von der Ärztekammer vorgeschlagene Verwendung der Mittel ab. Er fordert die Standesvertretung auf, ihre „Widerstandshaltung“ fallen zu lassen. (kagr)