Expert:innen warnen: Vorsorgechecks des Mavie Health Mobils zeigten eine besorgniserregend hohe Anzahl an Menschen mit zu hohen Cholesterinwerten.
Die Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze (ÖGGK) widmet sich im Juni dem Thema Cholesterin und bot in Zusammenarbeit mit Ratiopharm und dem Mavie Health Mobil Vorsorgechecks an. Expert:innen schlagen ob der Ergebnisse nun Alarm: Unter allen Teilnehmer:innen mit Auffälligkeiten wurde bei 56 Prozent ein erhöhtes LDL-Cholesterin gemessen, und 34 Prozent der Getesteten wiesen ein erhöhtes HDL-Cholesterin auf. Besonders interessant ist auch, dass sich 31 Prozent der betroffenen Personen zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits in Behandlung befanden und somit zumindest teilweise ihrer Risikofaktoren bewusst waren. Von insgesamt 220 Personen wurden Gesundheitswerte ermittelt, bei 193 Teilnehmenden zeigten sich signifikante Abweichungen von den wissenschaftlichen Referenzwerten. Erika Sander, Generalsekretärin der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze, betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen und Prävention. Die Checks des Health Mobils zeigten auch, dass 40 Prozent der Testpersonen einen erhöhten Blutdruck hatten, 26 Prozent davon waren bereits in Behandlung. Drei Viertel (74 Prozent) der Teilnehmenden waren weiblich. Dies macht deutlich, dass Frauen tendenziell häufiger Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen als Männer und spiegelt die Sensibilisierung der Gesellschaft wider.
In Österreich sind über eine Million Menschen von zu hohen Blutfettwerten betroffen, und rund 15 Prozent der österreichischen Bevölkerung haben ein Cholesterin-assoziiertes hohes oder sogar sehr hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – die Todesursache Nummer eins in Österreich. 28 Prozent aller Herz-Kreislauf-Todesfälle durch Herzinfarkte und Schlaganfälle werden mit erhöhtem Cholesterin in Verbindung gebracht. Besonders das LDL-Cholesterin, auch bekannt als „schlechtes“ Cholesterin, kann zu Ablagerungen in den Gefäßen führen, die als Arteriosklerose bekannt sind. Diese Erkrankung entwickelt sich über Jahre hinweg und erhöht das Risiko für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK).
Um gesundheitliche Risiken zu minimieren, sollten betroffene Personen ihren Cholesterinspiegel regelmäßig überprüfen lassen. „Entscheidend ist der LDL-Cholesterin-Spiegel, der so niedrig wie möglich sein sollte“, betonte Martin Clodi, Vorstand der Internen Abteilung des allgemein öffentlichen Spitals der Barmherzigen Brüder in Linz und Präsident der Cholesterin-Allianz. Als Richtwert für Menschen ohne erhöhtes Risiko gelte kleiner als 116 mg/dl. Personen mit einem erhöhten Risiko, also etwa mit Diabetes oder einer eingeschränkten Nierenfunktion, sollten laut Clodi nicht mehr als 70 mg/dl (oder bereits kleiner 55 mg/dl) aufweisen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung seien die ersten Schritte zur Kontrolle des Cholesterinspiegels. In manchen Fällen ist eine medikamentöse Therapie notwendig. (kagr)