Mehr als die Hälfte der Ärzt:innen litt 2022 unter Burnout, wie eine Studie aus den USA zeigt. Die Studienautor:innen erklären, was dagegen getan werden sollte.
Seit dem Höhepunkt der Pandemie 2021 gehen die Burnout-Fälle unter Ärzt:innen langsam wieder zurück. Eine Studie der American Medical Association (AMA) liefert dennoch erschreckende Daten: Im vergangenen Jahr gaben 53 Prozent der Befragten an, ein Burnout gehabt zu haben. Analysiert wurden mehr als 13.000 Antworten von Ärzt:innen aus 30 US-amerikanischen Staaten und insgesamt 70 unterschiedlichen Gesundheitssystemen. Nicht nur die Burnout-Rate war 2022 hoch, 56 Prozent gaben ein sehr hohes Stresslevel bei der Arbeit an. Der größte Stressfaktor sei laut Studie schlecht verteilte Personalressourcen sowie fehlende Unterstützung von assistierenden Gesundheitsberufen.
40 Prozent denken sogar darüber nach, den Job eher, wahrscheinlich und definitiv in den nächsten zwei Jahren zu verlassen. Weniger als die Hälfte fühlt sich vom Arbeitgeber sehr oder eher wertgeschätzt, 18 Prozent fühlen sich gar nicht wertgeschätzt. Nancy Nankivil, Director of Practice Transformation bei der AMA, empfiehlt Arbeitgeber:innen, in das Wohlbefinden der Arbeitnehmer:innen zu investieren – vor allem weniger bürokratischer Aufwand könne Ärzt:innen entlasten und Burnouts verhindern. Verglichen mit den Vorjahren sinken all diese Werte, der Trend ist also gut, dennoch sieht Nankivil die Ergebnisse als wegweisend in der Frage, wo mehr Zeit und Geld investiert werden müssen, um Ärzt:innen zu entlasten. (kagr)