Die MedUni Wien meldete sich mit einer Allergie-Warnung. Betroffene sollten an Vorkehrungen denken und sich regelmäßig über die Situation informieren.
Allergiker:innen in Wien und im Osten Österreichs müssen sich auf den beginnenden Pollenflug der Hasel einstellen. Erste Pflanzen an sonnigen Standorten haben bereits die Blühbereitschaft erreicht und läuten damit den Start der Pollensaison 2025 ein. Auch aus unserem Nachbarland, Deutschland, gibt es schon Berichte der einsetzenden Haselblüte. Bei Sonnenschein und Temperaturen ab fünf Grad Celsius muss daher auch in Wien bereits mit erstem Pollenflug gerechnet werden. Selbst die Augen offen zu halten, ist äußerst sinnvoll wie Maximilian Bastl vom Pollenservice Wien der MedUni Wien empfiehlt: „Blühende Pflanzen zu erkennen und die Nähe zu meiden, ist ein großer Vorteil. Die Pollenkonzentrationen sind in unmittelbarer Nähe zur Quelle um ein Vielfaches höher.“ Es gibt aber auch Positives zu vermerken: Nach einer unterdurchschnittlichen Saison 2024 wird die Blüte der Hasel auch 2025 unterdurchschnittlich ausfallen. Die Anzahl der Kätzchen, die den Pollen produzieren, ist das zweite Jahr in Folge gering. Insbesondere die Baumhasel zeigt teilweise kaum Besatz.
Auch die Purpurerle blüht bereits, teilweise sogar schon seit Ende Dezember. Diese Baumart ist eine Kreuzung und hält dem Stadtklima gut stand. Leider verlängert sie aber durch die frühe Blütezeit die Erlenpollensaison. Der Stadtbaum sorgt für kaum messbaren Pollenflug, kann aber lokal für Beschwerden sorgen, wie das Pollenservice Wien der MedUni Wien berichtete. Die Kätzchen der Grauerle (Alnus incana) und der Schwarzerle (Alnus gutinosa) sind noch fest geschlossen. In Wien beginnt die Grauerle vor der Schwarzerle zu blühen und das spätestens ab Ende Jänner abhängig von den Wetterbedingungen.
Wie die MedUni Wien mitteilt, sorgt der Klimawandel bereits jetzt für markante Veränderungen der Pollensaison. Eine Studie hat erstmals für Österreich eine markante Änderung der Beifußpollensaison belegt. Auf solche Änderungen adäquat zu reagieren, sei laut MedUni gar nicht so einfach. Denn Pollenausbreitungsmodelle gelangen durch extreme Wetterphänomene und stark schwankende Temperaturen an ihre Grenzen. Die Zukunft der Pollenvorhersage bedeutet daher vor allem eine genaue und regelmäßige Überwachung der Natur. Selbstverständlich müsse das auch lokal erfolgen. Eine Metropole wie Wien erfordere nicht nur aufgrund des „urban heat island effect“ besondere Aufmerksamkeit. Durch die etwas wärmeren Bedingungen in der Stadt kommt es allgemein dazu, dass Pflanzen etwas früher als in anderen Gebieten Österreichs zu blühen beginnen können. (kagr)