Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) appelliert zu Beginn der ersten Lockerungsschritte an Handel und Bevölkerung zur Vorsicht. Er mahnt aber auch zu mehr Einigkeit in der Politik.
Der Trend sinkender Neuinfektionszahlen setzt sich fort, zeigte sich Anschober am Sonntag überzeugt. „Der wichtige Reproduktionsfaktor Reff sinkt seit Wochen und liegt heute bei 0,81. Die 7-Tages-Inzidenz lag am 15.11. bei 539 und ist heute auf 249 und damit auf weniger als die Hälfte abgesunken.“ Ziel müsse aber sein, die Neuinfektionen in Richtung 1.000 Fälle weiter absenken zu können. „Das würde Auswirkungen auf das gesamte System haben: Denn zuerst sinken die Neuinfektionen, dann nach ein bis zwei Wochen die Hospitalisierungen, etwas später die ICU-Zahlen und schließlich mit einer weiteren Verzögerung die Todeszahlen. Das heißt, wir sind auf dem richtigen Weg, aber die Lage ist nach wie vor sehr ernst, die Zahlen sind noch viel zu hoch.“
Anschober sieht die Phase um die Einkaufstage und die Feiertage als langfristig entscheidende Weichenstellung in der Pandemiebekämpfung: „Wir dürfen jetzt nicht leichtfertig werden und müssen gerade in dieser riskanten Phase von Einkaufstagen und Feiertagen bei allen Begegnungen besonders vorsichtig sein, Menschenansammlungen meiden und nur unbedingt erforderliche physische Kontakte (mit Mindestabstand) durchführen.“ Der Minister appelliert insbesondere an den Handel und dabei vor allem an die Einkaufszentren, die strengen Vorgaben der Beschränkung der Kundenzahl vollständig einzuhalten. (red)