Unbehandelte Herzerkrankungen wie Aortenklappenstenosen führen bei der Hälfte der Betroffenen innerhalb von zwei Jahren zum Tod, heißt es anlässlich der europäischen Herzklappenwoche (13. bis 19. September).
Herzklappenerkrankungen „können gravierend sein“, warnt der Leiter der klinischen Abteilung für Kardiologie am AKH Wien/MedUni, Christian Hengstenberg. Anzeichen müssten untersucht und die Beschwerden in leichten Fällen beobachtet werden, sagt er im Gespräch mit der APA. Viele Symptome einer Herzklappenerkrankung gleichen normalen Beschwerden des Alterns und werden deshalb oft nicht als solche wahrgenommen, informierte anlässlich der europäischen Herzklappenwoche (13. bis 19. September) der Verein „Meine Herzklappe“, deren Präsident Hengstenberg ist.
Eine von dem Verein selbst durchgeführte Umfrage habe gezeigt, dass rund drei von zehn Personen keinerlei Symptome kennen. Schwindel, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen und Erschöpfung können Anzeichen von Herzklappenerkrankungen sein. Eine Herz-Stethoskop-Untersuchung sei der einfachste Weg, um eine undichte Herzklappe frühzeitig zu erkennen. Über-65-Jährige mit Symptomen sollten eine solche Abklärung beim Arzt einfordern. Bei einer Verschlechterung oder bei der Erstdiagnose bereits fortgeschrittenen Krankheit sei die Zeit für eine Operation gekommen. „In dem Moment, wo die Beschwerden stärker werden, in dem Moment muss man dann sofort eingreifen“, sagt der Kardiologe. Warum bei manchen Menschen Herzklappenerkrankungen auftreten, „kann man nicht genau sagen“, betont Hengstenberg. Möglich seien klassische Risikofaktoren, wie erhöhte Blutfette und erhöhter Blutdruck oder auch rheumatisches Fieber in der Kindheit sowie Veranlagung. (red/APA)