Der Beruf der Ordinationsassistentinnen soll an Attraktivität gewinnen. Das kann nur durch höhere und garantierte Einkommen gelingen, sagt der Berufsverband und geht mit der Forderung nach Erhöhung der Mindestgehälter in Verhandlungen mit den Ärzten.
Der „Berufsverband der ArztassistentInnen Österreich“ (BdA) unterstützt die Bemühungen der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) österreichweit einen kollektivvertraglich gesicherten Mindestlohn von 1.500 Euro für alle Ordinationsassistentinnen und eine Erhöhung des Ist-Gehaltes zu erreichen. Allein die Tatsache, dass die Berufsgruppe der Ordinationsassistentinnen zu den typisch weiblichen Berufen und im Segment der Gesundheitsberufe zu den am schlechtesten bezahlten Berufen gehöre, lasse den Standpunkt der Ärzteschaft, hier unbedingt restriktiv vorgehen zu wollen, in einem schrägen Bild erscheinen, kritisiert die Vertretung.
Einerseits würden die Ärztekammern immer wieder darauf hinweisen, dass die meisten niedergelassenen Ärzte über Kollektivvertrag zahlen, andererseits seien sie nicht bereit, dies auch in den Kollektivverträgen zu verschriftlichen und damit den Kolleginnen zu garantieren. „Die Armutsgefährdungsgrenze liegt zur Zeit für einen Erwachsenen mit einem Kind bei 1.636 Euro brutto, das heißt ich kann derzeit keinem jungen Menschen und schon gar nicht einem alleinerziehenden Elternteil empfehlen, Ordinationsassistent oder Ordinationsassistentin zu werden“, sagt BdA-Präsidentin Elisabeth Hammer-Zach. „Es gibt keine gesicherten Zahlen wie viele Kolleginnen tatsächlich über Kollektiv bezahlt werden und auch eine Überbezahlung von einem einzigen Euro würde man als solche bezeichnen“, sagt Birgit Thalhammer, die Vize-Präsidentin des Berufsverbandes und Vertreterin ihrer Berufsgruppe für die Steiermark. (red)