Der Wiener Standortanwalt und ehemalige Vorsitzende des Hauptverbandes der Sozialversicherungen, Alexander Biach, lässt mit einem Vorschlag aufhorchen. Auch die SPÖ ist dafür.
„Ich kann den Vorschlägen des Wiener Standortanwaltes Alexander Biach, das Gesundheitstelefon 1450 zu einer zentralen Gesundheitsvermittlung, auszubauen, sehr viel abgewinnen“, unterstreicht Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zu einem Bericht in der Tageszeitung Kurier. Fundierte Erstberatung und Entscheidungshilfen mit der Vereinbarung von verbindlichen Arzttermine zu verbinden sei eine Perspektive, die die Stadt für das Gesundheitstelefon 1450 weiterverfolgen werden. „Diese Vorschläge Biachs sind grundvernünftig, können dazu beitragen, die Patienten rasch an die richtigen Stellen im niedergelassenen Bereich weiterzuleiten und würden die medizinische Versorgung in unserer Stadt verbessern“, gibt sich Hacker überzeugt.
„Ich bin schon auf die weiterführenden Gespräche sowohl mit Alexander Biach aber auch den, in dieser Angelegenheit sehr engagierten Wiener ÖVP-Chef, Karl Mahrer, neugierig“, betonte Hacker. Besonders interessant findet der Wiener Gesundheitspolitiker den Vorschlag, bei erfolgter Konsultation des Gesundheitstelefons auf die Rezeptgebühr im Falle einer Medikamentenverschreibung zu verzichten. „Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass wir in der Frage der weiteren Verbesserung von 1450 zu einem guten Ergebnis kommen werden, und das zeigt uns, dass eine gute Gesundheitspolitik ganz im Sinne der Menschen in unserer Stadt keine Parteigrenzen kennt“, betonte der Wiener Gesundheitsstadtrat.
In der Steiermark gibt es ähnliche Pläne. Die bundesweite Beratungshotline 1450 ist auch dort die erste Anlaufstelle. Ein Team aus 16 diplomierten Krankenpfleger:innen sowie zwölf Sanitäter:innen mit Zusatzausbildung gibt Auskunft bei gesundheitlichen Fragen. Damit sollen vor allem Krankenhäuser entlastet werden, sagte Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) bei einer Pressekonferenz. Für ihn liege die Zukunft der medizinischen Versorgung in der Vielfalt – wovon auch 1450 mit seiner Rund-um-die-Uhr-Beratung neben Arztpraxen und Spitälern ein Teil sei.
Auch SPÖ-Chef Andreas Babler will die Hotline 1450 verwenden, um Facharzttermine zu vermitteln, sollten Patient:innen selbst keinen Termin erhalten. Babler will so die Wartezeit auf Facharzttermine auf maximal zwei Wochen verkürzen. Der SPÖ-Chef würde Ordinationen und Ambulanzen dazu verpflichten, einen Teil ihrer Termine via 1450 zu vergeben. Selbst Wahlärzt:innen hat er diesbezüglich im Visier. Hier prüfe man aktuell die rechtlichen Möglichkeiten. Babler begründet seinen Vorschlag damit, dass den Menschen nicht eingeredet werden dürfe, sich ihren Arztbesuch privat organisieren zu müssen. Dafür soll es einen Rechtsanspruch über ein „Behandlungssicherungsgesetz“ geben. Derzeit sei es so, dass Menschen zwar ihr ganzes Leben Krankenversicherungsbeiträge einzahlen würden, jedoch nicht die medizinische Versorgung bekämen, die sie benötigten. Verantwortlich dafür macht er die beiden schwarz-blauen Regierungen in diesem Jahrhundert. (rüm/kagr/apa)