Diese Nachricht könnte die Impfstoffknappheit entspannen: Zwölf Wochen Abstand bis zur zweiten Dosis haben beim Impfstoff von AstraZeneca und der Uni Oxford nach neuen Daten wohl positive Auswirkungen auf die Wirksamkeit.
„Analysen zeigen, dass eine höhere Wirksamkeit des Impfstoffs mit einem längeren Intervall zwischen der ersten und zweiten Dosis erreicht werden kann, und dass eine einzelne Impfdosis in den ersten 90 Tagen hochwirksam ist“, schrieben Oxford-Forscher in einem am Dienstag veröffentlichten Artikel im Fachmagazin „The Lancet“. Zwischen dem 22. und dem 90. Tag nach der ersten Impfdosis soll die Schutzwirkung des Vakzins laut dem Bericht in der Fachzeitschrift nicht nachlassen. Die Wirksamkeit gegen eine Erkrankung an Covid-19 wird in dieser Zeit mit 76 Prozent angegeben. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatte die Wirksamkeit des Vakzins mit rund 60 Prozent angegeben. Grund für die Differenz ist, dass unterschiedlich viele Daten aus den klinischen Studienphasen in die Berechnung einfließen.
Um möglichst schnell viele Menschen mit einer ersten Teilimmunität zu versorgen, hat Großbritannien in seinem Impfplan die zweite Impfdosis für zwölf Wochen nach der ersten angesetzt. Wissenschafter hatten dies teilweise kritisiert und angezweifelt. Bei dem Impfstoff von Biontech/Pfizer widerspricht diese Strategie auch der Empfehlung des Herstellers. Für den AstraZeneca/Oxford-Impfstoff bedeuten die neuen Wirksamkeitsdaten hingegen Rückenwind für die britische Regierung. Auch Österreich hat seinen Impfplan bereits dementsprechend angepasst. Die Forscher haben den Untersuchungen zufolge außerdem erste Hinweise darauf, dass der AstraZeneca-Impfstoff auch die Übertragbarkeit des Virus von Mensch zu Mensch deutlich verringern könnte. (APA)