Durch die Pandemie wurden Kontrolltermine oft verschoben. Die „Loose-Tie“-Aktion der Krebshilfe unterstreicht auch heuer die Wichtigkeit der Früherkennung von Prostatakrebs.
„Aufgrund der Pandemie in den vergangenen beiden Jahren müssen wir wieder mit verspäteten Diagnosen rechnen“, prognostiziert Mehmet Özsoy, Präsident des Berufsverbands Österreichs Urologen. „Denn viele Männer haben in dieser Zeit ihren fälligen Arztbesuch aufgeschoben.“ Die Loose-Tie-Aktion soll auch 2022 alle Männer ab 45 an die Früherkennungsuntersuchung erinnern, denn verspätete Diagnosen können einen negativen Einfluss auf den weiteren Krankheitsverlauf haben. „Mittel- bis langfristig erwarten wir wieder eine erhöhte Sterblichkeit bei Prostatakrebs aufgrund verspäteter Diagnosen. Daher appellieren wir eindringlich an alle Männer ab 45, diesen wichtigen Termin wahrzunehmen“, sagt Steffen Krause, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Urologie.
Laut dem ersten Österreichischen Krebsreport 2021 der Krebshilfe nehmen Männer das Angebot der Früherkennungsuntersuchungen nur zögerlich wahr, Tendenz aber steigend. Im Jahr 2019 hatten 26 Prozent aller männlichen Krebspatienten Prostatakrebs, die Sterblichkeit lag bei 11 Prozent. „Ziel ist, mit unserer Loose Tie-Aktion ein Umdenken bei den Männern zu erreichen. Ein Umdenken in Richtung gesundem Lebensstil und Früherkennung“, erklärt Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda. Prominente Unterstützer der Loose-Tie-Aktion sind unter anderen Ex-Skistar Hans Knauß und Jazz Legende Harri Stojka.
Auch das erfolgreiche Format „Herrenzimmer“ der Krebshilfe läuft weiter. Das virtuelle „Herrenzimmer“ ermöglicht einmal im Monat einen kostenlosen Austausch zwischen Patienten unter der Betreuung von Krebshilfe-Fachleuten. Um weiterhin Aufmerksamkeit auf das Thema Krebsvorsorge zu lenken, wird die Krebshilfe außerdem ein Buch zum Thema Prostatakrebs veröffentlichen: In „MUTMACHER. Den Krebs mutig zum Thema machen“ erzählt Bestseller Autor Thomas Raab die Geschichten von zwölf Männern mit einer urologischen Krebserkrankung. Portraitiert werden sie von der Künstlerin Sabine Hauswirth. (kagr)