Bei einer Bauchfelldialyse kann es zu gefährlichen Komplikationen kommen. Ein Forschungsteam der MedUni Wien hat nun eine vielversprechende Lösung gefunden.
Die Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse) hat als Nierenersatztherapie den Vorteil, dass die in den eigenen vier Wänden angewandt werden kann. Ein entscheidender Wohlfühlfaktor für Patient:innen. Allerdings kann es bei dieser Art der Dialyse zu einer bakteriellen Infektion und in Folge zu einer Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) kommen. Fast ein Drittel der Bauchfelldialyse-Patient:innen ist davon betroffen. Die schmerzhafte Entzündung kann eine weitere Dialyse verunmöglichen und unbehandelt lebensbedrohlich werden. Darum werden Patient:innen angewiesen, auf Warnsignale wie Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Trübung der Dialyseflüssigkeit oder Fieber zu achten.
Ein Forschungsteam der Medizinischen Universität Wien unter der Leitung von Markus Zeitlinger, Leiter der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie, veröffentlichte nun aber eine Studie, die Hoffnung macht: Eine vergleichsweise niedrige Dosierung der Wirkstoffkombination aus Ceftazidim und Avibactam reicht aus, um die Entzündung erfolgreich zu behandeln. „Die Ergebnisse unserer Studie könnten einen Beitrag leisten, die Peritonitis auch bei Patient:innen mit schwer zu behandelnden Keimen in den Griff zu bekommen“, sagt Studienleiter Zeitlinger. Die Forschungsarbeit wurde aktuell im Fachjournal „Clinical Microbiology and Infection“ publiziert und ist höchst relevant: Weil immer mehr Menschen an Diabetes oder Bluthochdruck leiden – Zivilisationskrankheiten, die die Niere schwer schädigen können –, werden laut Forscher:innen in Zukunft mehr Menschen eine Nierenersatztherapie brauchen. (kagr)
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