Das Gesundheitsministerium gab am Wochenende bekannt, dass mehr als 200.000 Menschen vollimmunisiert sind und weitere mehr als 100.000 zumindest die erste Corona-Impfung erhalten haben. Im März sollen eine Million Impfdosen geliefert werden.
„Die Impfung ist die wichtigste Perspektive zur Begrenzung der Pandemie. Der Fortschritt der österreichischen Impfkampagne ist ausschließlich von Marktzulassungen der Impfstoffe und von Liefermengen und Lieferterminen bestimmt“, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Sonntag. Er rechnet für nächste Woche mit der Lieferung von weiteren mehr als 180.000 Impfdosen, im März mit mehr als einer Million. „Und im 2.Quartal wird sich die Liefermenge im Vergleich zum 1.Quartal fast verdreifachen“, sagt Anschober.
Von bisherigen gelieferten Impfdosen – inklusive der für nächste Woche bereits gebuchten – wurden über 500.000 Impfdosen von BioNtech/Pfizer, über 150.000 von AstraZeneca und 36.000 Impfdosen von Moderna geliefert. Eine besondere Hoffnung stelle das Genehmigungsverfahren des 4.Impfstoffes Johnson & Johnson dar – mit einer Genehmigung rechnet das Gesundheitsministerium Mitte März und ersten Lieferungen im Laufe des Aprils. Es wäre der erste Covid-19-Impfstoff, der statt zwei nur mehr einen Impfdurchgang benötigt.
Kritik kommt von den NEOS: „500.000 Impfungen in acht Wochen sind kein Erfolg, sondern ein Armutszeugnis“, sagt Gesundheitssprecher Gerald Loacker. Er übt zudem Kritik an den Bundesländern: „Der Impfplan und die Empfehlungen des nationalen Impfgremiums werden in den Bundesländern fast durchgängig nicht eingehalten. Nur ein Drittel der Geimpften in Österreich ist über 75 Jahre alt“, das zeigten die demographischen Impfdaten, die Anschober diese Woche offengelegt habe. Loacker mahnt Anschober, seine Aufsichtsfunktion als Gesundheitsminister wahrzunehmen: „Es darf nicht sein, dass in manchen Bundesländern, wie in Niederösterreich überhaupt nur 19 Prozent der bisher geimpften über 75 Jahre alt sind.“ (red)