Bericht: Wo EU-Gesundheitshilfen versanden

(c) Dimitris Vetsikas/Pixabay

Medizinische Hilfen der Europäischen Union kommen teils nur unzureichend in Partnerländern an, wie ein aktueller Bericht des EU-Rechnungshofs zeigt.  

Kaputte Geräte, zu wenig Medikamente und hohe Verwaltungskosten – Hilfsleistungen der EU erfüllen laut einem neuen Bericht des EU-Rechnungshofs ihren Zweck teils nicht und verursachen oft sogar hohe Kosten. Untersucht wurden Hilfen für Partnerländer, die etwa in Afrika, Asien oder auch Europa liegen. Die Prüfer veranschaulichten Mängel in ihrem Bericht mit konkreten Beispielen aus Burundi, dem Kongo und Simbabwe. Neue Geräte standen dort monatelang am Flur herum, Ausrüstung war beschädigt oder wurde ebenfalls kaum genutzt. Gleichzeitig seien Verwaltungskosten in einigen Fällen fast doppelt so hoch wie der Betrag für die eigentliche Hilfsleistung. Es fehlt an ausreichenden Analysen der tatsächlichen Bedarfe und wie EU-Hilfen koordiniert werden, kritisieren die Prüfer:innen. Außerdem würden Doppellieferungen ungenutzt gelagert werden. Es fehle darüber hinaus an Übergangs- und Ausstiegsstrategien, was dazu führe, dass viele Länder in der Zukunft weiter auf internationale Hilfe angewiesen seien. Auch die gespendete Ausrüstung sei teilweise nicht sachgemäß gewartet worden oder sei ungeeignet gewesen. Laut dem Rechnungshof ist das auf eine lückenhafte Planung zurückzuführen. 

Zwischen 2007 und 2020 hatte die EU laut Bericht mehr als sechs Milliarden Euro für die Gesundheitssysteme in den Partnerländern bereitgestellt. Allerdings hätten EU-Hilfen, die direkt in Länder gehen, abgenommen, während die Unterstützung durch globale Gesundheitsinitiativen wegen der Corona-Pandemie gestiegen sei. „Die Gelder der EU sollten dringend wirksamer eingesetzt werden, vor allem durch verbesserte Zuweisungskriterien, durch Verwaltungskosten, die im Rahmen bleiben, und durch tragfähige Projekte“, schloss George-Marius Hyzler vom EU-Rechnungshof. (red/APA)