Bioprinting: Herzen aus dem Weltraum

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Die MedUni Graz forscht als Teil eines internationalen Projektes an neuen In-vitro-3D-Modellen. Für die spezielle Herstellung muss im Weltall gearbeitet werden.

Die Forschung der MedUni Graz steigt in neue Sphären auf: Das PULSE-Projekt, das von der Europäischen Union gefördert wird, möchte über eine neue Bioprinting-Methode Organmodelle im Weltraum erschaffen. Genauer gesagt soll die Mikrogravitation auf der Internationalen Raumstation (ISS) genutzt werden, die es ermöglicht über akustische und magnetische Levitation noch realistischere Herzmodelle zu entwickeln. „In einer Proof-of-Concept-Studie werden wir diese neu entwickelte Bioprinting-Technologie einsetzen, um 3D-In-vitro-Modelle des Herzes zu erstellen, die im Vergleich zu Organoiden die Herzphysiologie besser nachahmen können. Wir werden solche Modelle verwenden, um die Herzalterung zu untersuchen und die Wirksamkeit von entzündungshemmenden/antioxidativen Medikamenten mit Anti-Aging-Potenzial zu testen“, erklärt Nandu Goswami vom Lehrstuhl für Physiologie und Pathophysiologie der MedUni Graz die Ziele des Projekts.

Er und sein Team unterstützen die anderen Projektpartner:innen dabei, die Kardiotoxizität von simulierten Weltraumbedingungen zu evaluieren und die Wirksamkeit von strahlenschützender Medikation zu testen. Von den Forschungen verspricht man sich wertvolle Erkenntnisse im Bereich der Physiologie und Pathologie des Herzes, um die Entwicklung präventiver und therapeutischer Lösungen für Astronaut:innen und Krebspatient:innen zu erleichtern. Das Projekt wird von der EU mit insgesamt rund vier Millionen Euro gefördert und soll in den nächsten fünf Jahren die technologische Innovation vorantreiben, um das Bioprinting im Weltall zu ermöglichen. Der Start der PULSE-Plattform auf der Internationalen Raumstation ISS ist für 2027 geplant. (kagr)