Der Pharmagroßhandel beobachtet einen Rückgang bei Medikamenten für chronisch Kranke und große Unterschiede im Medikamentenverhalten: Am stärksten bei Schmerzmitteln, Blutdrucksenkern und Antibiotika.
Der Verband der Pharmagroßhändler PHAGO ortet deutliche Änderungen bei den in Österreich am häufigsten verordneten Arzneimitteln. Trotz stetiger Zunahme der älteren Bevölkerung (65 Jahre und älter) sei seit Ausbruch der Pandemie bei Medikamenten für chronisch kranke Menschen bei gleich mehreren Therapiebereichen ein starker Rückgang festzustellen. So weist etwa der Bedarf an Antibiotika eine Bandbreite von plus 40,3 Prozent (Veränderung Jänner 2022 versus 2021) bis minus 36,5 Prozent (Veränderung Jänner 2022 versus 2020) auf. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den anderen verordnungsstarken Arzneimittel-Gruppen.
Die konkreten Zahlen des Arzneimittel-Radars Jänner 2022 im Vergleich zu Jänner 2020:
PHAGO-Generalsekretärin Monika Vögele kommt zu folgendem Schluss: „Die Ergebnisse belegen, wie volatil der Medikamentenbedarf in der Krise ist. Wir konnten mit unseren 23 Lagerstandorten in ganz Österreich dafür sorgen, dass die Arzneimittelversorgung zu keinem Zeitpunkt unterbrochen war. Ohne eine vorausschauende Planung und eine Lagerhaltung, die plötzliche Änderungen abfedern kann, wäre das nicht möglich gewesen.“ (red)