Knapp ein Drittel der Wirtschaftsleistung floss im zweiten Corona-Jahr in Soziales und Gesundheit, meldet die Statistik Austria. Bei Gesundheitsausgaben gibt es einen Rekord.
Die Sozialausgaben sind 2021 um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und erreichten nach vorläufigen Berechnungen der Statistik Austria mit rund 132 Milliarden Euro einen neuen Höchststand. Da das Wirtschaftswachstum deutlich stärker als 2020 ausfiel sank jedoch die Sozialquote, der Anteil der Sozialausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 34,1 auf 32,8 Prozent. Anders ist es bei den Gesundheitsausgaben: Der BIP-Anteil der laufenden Gesundheitsausgaben stieg 2021 um 0,7 Prozentpunkte auf 12,2 Prozent. In absoluten Zahlen sind das 49,024 Milliarden Euro – ein Rekordanstieg von 12,6 Prozent. Die Gesundheitsausgaben machen damit 26 Prozent der Sozialleistungen aus. Die gesamten Gesundheitsausgaben lagen sogar bei 52,1 Milliarden Euro.
„Im zweiten Corona-Jahr flossen Ausgaben in der Höhe von knapp einem Drittel der österreichischen Wirtschaftsleistung in Soziales“, erläuterte Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria, am Freitag in einer Aussendung. Obwohl die Sozialquote im Vorjahr zurückging, lag sie mit 32,8 Prozent immer noch auf einem wesentlich höheren Niveau als in den Jahren davor. Zum Vergleich: In der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 hatte die Sozialquote 29,6 Prozent betragen, im Jahr 2019 waren es 29,3 Prozent. Der Vergleich der vergangenen 30 Jahre zeigt, dass der BIP-Anteil der Sozialausgaben im Durchschnitt des letzten Jahrzehnts (2011-2021) einen Wert von 30,2 Prozent erreichte, während er in den beiden vorangegangenen Jahrzehnten knapp über 28 Prozent gelegen war. Im österreichischen Sozialsystem überwiegen die Leistungen an Personen im Pensionsalter: Für Alterspensionen, Ruhegenussleistungen, Betriebspensionen sowie Betreuungs- und Pflegeleistungen wurden 43 Prozent der Sozialleistungen insgesamt aufgewendet. (rüm)