Die Ärzteschaft sieht die Ursache für den letzten Lockdown vor allem bei der Politik. Der Newskanal RELATUS MED hat dazu eine Umfrage aus dem Vorjahr wiederholt – das Ergebnis überrascht.
Wie hat sich die Einstellung der Ärzte zum Lockdown im Jahresvergleich entwickelt? Der Newskanals RELATUS MED wollte es genau wissen und stellte Ende 2021 den Leserinnen und Lesern die gleichen Fragen, die auch schon 2020 zu Beginn des herbstlichen Lockdowns gestellt wurden. Fazit: Die Maßnahmen sahen fast gleichviele Ärzte als gerechtfertigt an: 69,6 % vers. 75% in 2020. 22,1 % lehnten den Lockdown 2021 ab, 2020 waren es 22,3 % (n= 200). Allerdings zeigen sich diesmal 89,5 % davon überzeugt, dass der Lockdown mit entsprechenden Maßnahmen zu verhindern gewesen wäre (55,9 % „Ja“, 33,6 % „Nein“), während das im Vorjahr noch 65,2 % so sahen.
Die Schuld geben die Ärzte nicht nur der Unvorsichtigkeit der Bevölkerung (70,2 % in 2021 vers. 66,1 % in 2020) sondern vor allem der Politik. Und hier zeigt sich im Vergleich zu 2020 ein deutliches Politikversagen in der Meinung der Ärzteschaft: 57,6 % (37,5 %) machten den Bundeskanzler dafür verantwortlich, dass der Lockdown nötig wurde, 53,1 % (40,2 %) den Gesundheitsminister und 50,6 % (26,8 %) die Länder und Kommunen.
Verschlechtert hat sich deshalb auch die Note, die die Ärzte der Corona-Politik der Regierung geben: gab es Ende 2020 die Note 3,1, so ist es nun die Note 3,8. Und die Ärzte sind auch wenig hoffnungsfroh, dass sich die Politik aber auch die Virusgefahr ändern: 57,1 % rechnen mit weiteren Lockdowns, 2020 waren es noch 87,6% gewesen. (rüm)