Der Arbeitsmarkt erholt sich langsam wieder, zeigt die neue Statistik der Regierung. Corona hat aber auch bestehende Personalknappheiten verschärft: Ärztliches Fach- sowie Pflegepersonal werden aktuell händeringend gesucht.
Ende Juli beträgt die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen inklusive der Personen in einer AMS-Schulung 432.539 Personen. Gegenüber dem Vormonat Ende Juni 2020 sank damit die Arbeitslosigkeit deutlich um 30.815 oder 7,4%. Auch die Inanspruchnahme der Kurzarbeit ist rückläufig. Die geplanten Teilnahmen in den aktuell laufenden Kurzarbeitsprojekten liegen mit und 476.000 um rund 274.000 niedriger als noch Ende Juni, gab das Arbeitsministerium nun bekannt. Die internationale Pandemie und Wirtschaftskrise sind aber weiterhin am Arbeitsmarkt deutlich spürbar. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition liegt bei geschätzten 9,2%, das ist ein Anstieg von 2,7%-Punkten gegenüber dem Juli 2019. Die Arbeitslosenquote nach internationaler Erhebungsmethode gemäß EUROSTAT liegt für Juni 2020 bei 5,7% (+1,3%-Punkte). Österreich liegt im europäischen Vergleich damit an zwölfter Stelle bei der Arbeitslosenquote. „Wir befinden uns in einem Ausnahmejahr. Rund 107.300 Arbeitssuchende mehr als im Vorjahr zeigen, dass wir die Auswirkungen dieser Weltwirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt noch längere Zeit spüren werden. Gleichzeitig sehen wir, dass unsere Maßnahmen Wirkung zeigen“, sagt Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP).
In fast allen Bereichen ist aber die Nachfrage nach neuem Personal leicht angestiegen. Das zeigt auch eine Auswertung von „StepStone Österreich“, für die Stellenausschreibungen in 22 Printmedien und 21 Jobbörsen analysiert wurden. Konkret haben neben Fachkräften aus dem medizinischen Bereich auch Jobsuchende im Einzelhandel gute Chancen. Ärztliches Fach- sowie Pflegepersonal werden aktuell händeringend gesucht. Seit Bekanntwerden der ersten COVID-19-Infektionen in Österreich im März stieg das Stellenangebot im Gesundheitswesen rapide an, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung während der Pandemie zu gewährleisten. „Vor allem der Bedarf an Pflegekräften war im ersten Halbjahr 2020 fast durchgängig höher als im Vorjahr“, sagt StepStone-Studienleiterin Barbara Oberrauter-Zabransky. „Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2020 sechs Prozent mehr Stellen für Pflegekräfte als noch vor einem Jahr veröffentlicht, sie zählen damit zu den deutlichen Gewinnern auf dem Stellenmarkt. (red)
Medizinausbildung: Neues Impulsprogramm der Regierung