Die Britische Variante von SARS-CoV-2 ist bereits die dominante Variante in Österreich. Und sie ist rund 23% ansteckender, warnte der Gesundheitsminister am Wochenende. Es brauche in den kommenden Wochen noch mehr Vorsicht und Konsequenz.
Innerhalb weniger Wochen hat sich in Österreich die britische Virusmutation durchgesetzt und mittlerweile die Dominanz. Grund für die Erkenntnis: Österreich führt ein in Europa einzigartiges Virusscreening durch – bereits 43.849 Positivproben wurden auf Mutationsverdacht untersucht (seit Jahresbeginn wurden gesamt 90.289 Fälle auf SARS-CoV-2 bestätigt), mittlerweile wird dies bei jeder Positivprobe verwirklicht. Der Wildtyp, die Stammvariante, ist in Österreich von 61,5% in KW 05 auf 36,3% in KW 08 zurückgegangen. Parallel dazu hat die Britische Variante im selben Zeitraum die Dominanz erhalten und liegt heute bereits bei einem Anteil von 58,4 Prozent.
Bei den Mutationen mussten mittlerweile 11.576 Fälle der britischen Variante und 454 Fälle der südafrikanischen Variante festgestellt werden. Die Ausnahme ist der Tiroler Bezirk Schwaz, in dem nach wie vor die südafrikanische Variante dominiert. Erfreulich ist, dass hier ein Rückgang zu verzeichnen ist. In Tirol nahm der B.1.351 Anteil aller positiven Proben von 18,65% in der KW 05 auf 4,25% in dieser Woche ab – auch die Zahl der aktiven Fälle sinkt schrittweise von 193 in der KW 05 auf 78 in dieser Woche.
Anschober: „Für Österreich ist diese Dominanz der britischen Variante keine gute Nachricht. Sie ist deutlich ansteckender als das Stammvirus, nach den aktuellen Berechnungen in Österreich um 23%. Dies schlägt sich in einem sehr unterschiedlichen Ausbreitungsgeschehen nieder: während das Stammvirus bei einem Reproduktionsfaktor von rund 1 liegt, ist dies bei der Britischen Variante mit 1,23 ein alarmierend hoher Wert. Je stärker daher die Ausbreitung der Britischen Variante, desto höher das Ansteckungsrisiko in Österreich.“ (red)