Corona-Tests könnten für einige Menschen bald wieder gratis verfügbar sein. Sozialversicherung und Ärztekammer sprachen erneut über „konstruktive Gespräche“.
Wer sich auf Covid-19 testen lassen möchte, muss seit Anfang April dafür zahlen – auch im Verdachtsfall. Nun sollen die Tests bald wieder gratis verfügbar sein, allerdings nur für Risikopatient:innen. Nach der wiederholten Forderung der Ärztekammer, die Krankenkasse solle die Kosten übernehmen, gab es nun „konstruktive Gespräche“. Bis Anfang August soll ein Modell präsentiert werden. „Wir haben im Zuge der Verhandlungen eine Lösung ausgearbeitet, die im nächsten Schritt mit den drei Krankenversicherungsträgern und in den Gremien der Ärztekammer abgestimmt wird. Im Anschluss werden die Ergebnisse veröffentlicht“, erklärte der Co-Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger Peter Lehner in einer schriftlichen Stellungnahme.
Ein positiver Corona-Test ist etwa für Risikopatient:innen Voraussetzung, um Anspruch auf das antivirale Medikament Paxlovid zu haben. Seit April trägt der Bund die Kosten für die Antigen-Tests aber nicht mehr. Geplant war schon damals, dass es zu einer Lösung über die Sozialversicherung kommt. Eine solche war ursprünglich schon für Mitte April angekündigt worden: Bereits am 2. April hatte Lehner angekündigt, dass „in rund 14 Tagen“ eine Lösung präsentiert werden soll. Eine Einigung steht aber bis heute aus, Knackpunkt ist vor allem die Honorarhöhe. Lehner betonte: „Bei der Kasse kann eine Rückerstattung von fünf Euro pro Test geltend gemacht werden.“
Ärztekammer-Vizepräsidenten Edgar Wutscher bestätigte gegenüber der APA, dass am Mittwoch eine solche Lösung ausgearbeitet wurde: „Aus Respekt vor den Gremien der Ärztekammer und der noch ausstehenden Abstimmung des Dachverbandes mit den Versicherungsträgern können wir das Ergebnis aber erst bekanntgeben, wenn es fertig beschlossen wurde”, sagte Wutscher, der ebenfalls von einer zeitnahen Finalisierung ausgeht.
Kein Thema in der Gesprächsrunde war jene Resolution der Ärztekammer vom 21. Juni, in der die Ärzte eine „zeitgemäße Infektionsdiagnostik“ mittels Schnelltests forderten, und zwar nicht nur bei Covid, sondern auch bei weiteren Infektionskrankheiten (neben Covid auch bei Keuchhusten, Pneumokokken, RSV, Influenza, Streptokokken, Mykoplasmen). Dies sei „Teil der Verhandlungen um den jeweiligen Ärztegesamtvertrag“ und werde „trägerspezifisch definiert“, meinte Lehner. (red/APA)