Sowohl eine Corona-Infektion als auch eine Corona-Impfung können die Länge des Menstruationszyklus beeinflussen. Das zeigen aktuelle internationale Untersuchungen.
Während der Corona-Pandemie wurden immer wieder Beobachtungen von Frauen geteilt, deren Menstruationszyklus sich durch eine Infektion mit dem Corona-Virus oder nach einer Corona-Impfung änderte. Eine im Fachjournal Obstetrics & Gynecology veröffentlichte internationale Studie bestätigt diese Beobachtungen. Für die Studie wurden die Daten von mehr als 6.500 Teilnehmerinnen aus 110 Ländern und insgesamt mehr als 32.500 Zyklen untersucht. Die Gruppe mit einer Covid-19-Infektion verzeichnete einen bereinigten Anstieg der Zykluslänge um 1,45 Tage im Vergleich zu den drei Zyklen vor dem Ereignis. Die geimpfte Gruppe verzeichnete einen bereinigten Anstieg der Zykluslänge um 1,14 Tage im Vergleich zu ihrem Durchschnitt vor der Impfung. In der Kontrollgruppe (weder Impfstoff noch Krankheit) verringerte sich die Zykluslänge in einem ähnlichen Zeitraum um 0,68 Tage.
Die Studie zeigt aber auch, dass die Veränderungen der Länge des Menstruationszyklus in beiden Gruppen (Krankheit und Impfung) im darauffolgenden Zyklus wieder verschwanden. „Die mit Covid-19 und der Impfung verbundenen Veränderungen der Zykluslänge während des Ereigniszyklus waren geringfügig und auf Bevölkerungsebene nicht klinisch signifikant, aber der Anteil der Personen, die eine klinisch signifikante Veränderung von mehr als acht Tagen erfuhren, war bei den Personen mit Covid-19 höher als bei denen in der Impf- oder Kontrollgruppe“, schreiben die Autor:innen. In den Untersuchungen kam außerdem heraus, dass eine Covid-19-Impfung mindestens drei Monate vor dem Auftreten von Covid-19-Symptomen vor Covid-19-assoziierten Veränderungen der Zykluslänge schützt. (kagr)