RELATUS MED hat die wichtigsten Stellungnahmen aus dem Gesundheitsbereich zum Rücktritt von Rudolf Anschober und seinem Nachfolger Wolfgang Mückstein (beide Grüne) zusammengefaßt.
Die Österreichische Ärztekammer begrüßt die Entscheidung, mit dem Allgemeinmediziner Wolfgang Mückstein ärztliche Kompetenz in das Gesundheitsministerium zu holen: „Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Wolfgang Mückstein, der als Leiter eines Primärversorgungszentrums und durch sein Engagement bei der Wiener Ärztekammer das Gesundheitssystem und seine Herausforderungen bestens kennt“, sagt Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen und der Wiener Ärztekammer.
„Als Allgemeinmediziner mit einem Kassenvertrag weiß Mückstein genau, wo der Schuh drückt“, begrüßt ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, Johannes Steinhart, die Entscheidung. Was die Pandemie angehe, müsse jetzt prioritär die Immunisierung der Bevölkerung im Fokus stehen.
„Mit großem Bedauern nehmen wir den Rücktritt von Bundesminister Anschober zur Kenntnis. Gleichzeitig möchten wir unsere Hochachtung für seinen offenen Umgang mit persönlichen Grenzen und Gesundheitsrisiken ausdrücken, der für viele Menschen ermutigend sein wird“, betont Christoph Dachs, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM). „Unser Kollege Wolfgang Mückstein bringt langjähriges gesundheitspolitisches Engagement mit, er ist als Hausarzt sowohl medizinisch erfahren, als auch in Teamarbeit und Management versiert und mit den Herausforderungen der Pandemie auf vielen Ebenen vertraut. Er ist, auch und gerade in der derzeitigen Situation, eine exzellente Wahl für diese große, fordernde Aufgabe.“
Die „Offensive Gesundheit“, ein Zusammenschluss von Gewerkschaften, Arbeiter- und Ärztekammer, freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem künftigen Gesundheits- und Sozialminister Wolfgang Mückstein, „um dringend anstehende Reformen endlich umzusetzen.“ Den Gesundheitsberufen gehe aufgrund der enormen Herausforderungen und Belastungen die Puste aus. Es brauche dringend mehr Personal, unter anderem erreichbar durch bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen und keine Scheu vor mehr Investitionen im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Langzeitpflege, heißt es seitens der Offensive.
Nach dem überraschenden Rücktritt von Gesundheitsminister Rudolf Anschober begrüßt die Österreichische Gesundheitskasse „das rasche Handeln der Bundesregierung.“ „Mit Wolfgang Mückstein ist schnell ein Kenner des österreichischen Gesundheitssystems gefunden worden. Das ist wichtig für eine erfolgreiche Bekämpfung der Pandemie, die ÖGK freut sich auf eine gute Zusammenarbeit und bietet weiterhin ihre Unterstützung an.“ In der Vergangenheit habe Mückstein mit der Gründung des ersten Primärversorgungszentrums bewiesen, für neue, innovative Versorgungsmodelle offen zu sein.
„Insbesondere bei der Bewältigung der Pandemie ist eine effiziente und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Gesundheitseinrichtungen unseres Landes ein wichtiger Erfolgsfaktor“, betont Markus Müller, Rektor der Medizinischen Universität Wien. „Wir bedanken uns bei Minister Anschober für die gute Zusammenarbeit mit den Expertinnen und Experten der MedUni Wien und wünschen ihm persönlich Gesundheit und alles Gute für die Zukunft“.
„Rudolf Anschober hat die Wichtigkeit und Wertigkeit der psychischen Gesundheit und der Psychotherapie immer wieder in den Mittelpunkt seiner Arbeit gerückt“, resümiert Peter Stippl, Präsident des Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie (ÖBVP): „Er war es, der mit einem runden Tisch zur psychosozialen Gesundheit einen breiten Dialog gestartet und damit eine wichtige Initiative gesetzt hat.“
„Gesundheitsminister Rudolf Anschober hat unermüdlich und mit voller Hingabe während der größten Gesundheitskrise seit 100 Jahren für die Österreicherinnen und Österreicher hart gearbeitet. Anschober hat immer mit Besonnenheit und viel Verständnis für alle Beteiligten agiert“, sagt Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger.
„Wolfgang Mückstein ist Kenner und Experte der essentiellen multiprofessionellen Zusammenarbeit aller Health Professionals Österreichs. Neben der Bewältigung der Pandemie wird er die notwendigen Reformen vieler Rahmenbedingungen im österreichischen Gesundheitswesen fördern und vorantreiben“, ist Gabriele Jaksch, Präsidentin von MTD Austria (medizinisch-technische Berufe) überzeugt.
„Wir sind sehr froh und dankbar, dass der scheidende Minister eine umfassende, große Pflegereform in seiner Amtsperiode forciert und abseits der Pandemie in den Vordergrund seiner Arbeit gerückt hat“, erklärt Markus Mattersberger, Präsident des Lebenswelt Heim Bundesverbandes. Die Pflegereform müsse daher auch unter Wolfgang Mückstein weiter vorangetrieben weden.