Eine Studie aus Großbritannien zeigt, dass Depression nicht nur das Risiko für die Entwicklung einer, sondern mehrerer kardiometabolischer Erkrankungen steigert.
Wie bekannt, haben Patient:innen mit Depression ein höheres Risiko, an Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden. Eine prospektive Kohortenstudie aus Großbritannien hat nun untersucht, ob eine Depression auch das Risiko einer kardiometabolischen Multimorbidität steigert. Das Ergebnis: Eine Depression war einerseits signifikant mit dem Auftreten einzelner Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Schlaganfällen und koronarer Herzerkrankung verbunden. Andererseits stieg bei Menschen mit Depression zu Beginn der Studie nach Entwickeln einer dieser Krankheiten außerdem das Risiko für die Entwicklung einer weiteren Erkrankung. Die Studienautor:innen empfehlen deshalb bei Menschen mit Depression nicht nur eine effektive Behandlung der psychischen Erkrankung, sondern auch eine präventive Versorgung mit Hinblick auf Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie auch das Deutsche Gesundheitsportal berichtete.
Für die Studie wurden anfangs 459.747 Menschen analysiert und dann über einen durchschnittlichen Zeitraum von 12,07 Jahren nachbeobachtet. Die erste Gruppe bestand aus Menschen ohne vorbestehende kardiometabolische Erkrankung, wovon 12,49 Prozent zu Beginn der Studie an einer Depression litten. Die zweite Gruppe war jene der Menschen mit einer kardiometabolischen Vorerkrankung, hier litten 17,35 Prozent an einer Depression. In Gruppe 1 kam es zu 3.413 Fällen von entsprechender Multimorbidität, in Gruppe 2 traten 7.461 multimorbide Fälle auf. Das Risiko für die Entwicklung einer kardiometabolischen Multimorbidität in Zusammenhang mit einer Depression war bei Menschen ohne vorbestehende Erkrankung wie Typ-2-Diabetes höher als bei den Menschen, die bereits an einer kardiometabolischen Erkrankung litten (Gruppe 1: Hazard Ratio: 1,68; 95 % Konfidenzintervall: 1,54 – 1,83; Gruppe 2: HR: 1,28; 95 % KI: 1,20 – 1,35). (red)
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