In einer Sitzung der Wiener Zielsteuerungskommission wurde der Bedarf für Diabetesversorgungseinheiten im ambulanten Bereich festgestellt.
Neueste Studien in der Fachzeitschrift „The Lancet“ zeigen ein deutlich erhöhtes Risiko für den Ausbruch von Diabetes nach einer Covid-19-Infektion. „Ich kann bestätigen, dass der niedergelassene Bereich bereit für den Aufbau von ambulanten Diabetesversorgungseinheiten ist – das würde gerade in puncto Pandemie die Spitäler sehr entlasten“, erklärt Erik Randall Huber, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien: „Die Diabetesversorgung in Ordinationen ist mehr als sinnvoll, da Begleiterkrankungen in niedergelassenen Entitäten durch Kardiolog:innen, Angiolog:innen sowie Gastroenterolog:innen diagnostiziert und behandelt werden können.“
Derzeit können aus Hubers Sicht lediglich Diabetes-Patient:innen im Frühstadium ihrer Erkrankung im niedergelassenen Kassenbereich betreut werden. „Eine hochwertige Behandlung im fortgeschrittenen Diabetes-Stadium beziehungsweise mit schwerem Diabetes-Verlauf durch entsprechend ausgebildete Fachärzt:innen ist in unserem Kassensystem leider nicht möglich beziehungsweise seitens der Krankenkassen nicht vorgesehen“, kritisiert Huber. Diese Patient:innen müssten daher die Diabetes-Ambulanzen in den Spitälern aufsuchen. Die Spitäler sind jedoch seit Beginn der Pandemie am Limit. (red)