Mehr als zwei Millionen Impfungen wurden bisher verabreicht. Allerdings verläuft die Entwicklung in den Bundesländern ganz unterschiedlich: während es in der Steiermark Abmeldungen von Impfterminen gab, berichten andere Bundesländer von Rangeleien unter Impfwilligen.
Tirol liegt in Sachen Impfquote mit 21,9% österreichweit an der Spitze, die Steiermark ist mit 13,3 % bei den Erstimpfungen Schlusslicht. Zuletzt gab es Berichte, dass sich viele Steirer abmelden – aus Unsicherheit nach Meldungen von Nebenwirkungen von Impfstoffen. Offiziell klingt das allerdings anders: Rund die Hälfte aller Steirerinnen und Steirer, die sich impfen lassen können, hätten sich entweder mittlerweile angemeldet oder sind sogar schon geimpft, schilderte der stellvertretende Landesamtsdirektor Wolfgang Wlattnig. RELATUS zeigt einen Länderüberblick:
Quelle: Gesundheitsministerium/ Erstimpfungen
Steiermark: 13,3 % Erstimpfungen; 5,7 % Vollimmunisiert; 7-Tage-Inzidenz/100.000 EW: 160,8 Impfkoordinator Michael Koren zufolge sind im Laufe der Woche nun in allen steirischen Pflegeheimen die zweiten Dosen an die Impfwilligen verabreicht worden. Laut eImpfpass sind mittlerweile 228.000 Menschen in der Steiermark zumindest einmal geimpft worden. Derzeit programmiert das Land eine „aktive Impfbuchungsplattform“, über die künftig die Menschen ihre Termine selbst aussuchen und buchen können. Ein Testlauf ist Anfang Mai geplant, wenn die „Kinderkrankheiten“ ausgemerzt seien, könnte die Plattform Mitte Mai online gehen.
Niederösterreich: 18,0 % Erstimpfungen; 6,7 % Vollimmunisiert; 7-Tage-Inzidenz/100.000 EW: 191,8 Die Ärztekammer für Niederösterreich kritisiert die geplante Impfstoffverteilung im Bundesland. In den 20 zu errichtenden Impfzentren sollen künftig Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna angewendet werden, während Hausärzte Dosen von AstraZeneca und Johnson & Johnson bekommen. Präsident Christoph Reisner und Vizepräsident Dietmar Baumgartner forderten am Freitag, dass alle verfügbaren Impfstoffe wie bisher in Ordinationen, Impfstraßen und -zentren angeboten werden. Bisher wurden den Angaben zufolge mehr als 376.000 Dosen im Bundesland verimpft, der Großteil davon in den Räumlichkeiten der Hausärzte.
Kärnten: 17,6 % Erstimpfungen; 7,2 % Vollimmunisiert; 7-Tage-Inzidenz/100.000 EW: 212,7 In den vergangenen Tagen ist laut einer Aussendung des Landes Kärnten immer wieder zu „unschönen Szenen“ in den Impfzentren gekommen. Das Personal war oft mit ungeduldigen Bürgern konfrontiert. Seit Sonntag setzt das Land Sicherheitspersonal und Polizei bei den Impfzentren ein. Die Mehrheit der Menschen komme zwar mit Freude zu Impfung und verhält sich diszipliniert. Einzelne seien aber sehr ungeduldig und kommen ohne Termin, mit gefälschtem Impfticket oder mit Impftickets anderer Personen zu den Impfzentren. Sie werden von den Impfstellen abgewiesen. In Kärnten können sich aber Impfwillige über die Vormerkplattform bei der Registrierung auch auf eine Warteliste setzen lassen, wenn in ihrem Heimatbezirk bereits alle Termine vergeben sind. Sie bekommen jene Impfdosen, die am Tagesende übrig bleiben, weil etliche Personen nicht zum Impftermin erscheinen. Die Impfwilligen werden kurzfristig kontaktiert.
Oberösterreich: 15,7 % Erstimpfungen; 6,9 % Vollimmunisiert; 7-Tage-Inzidenz/100.000 EW: 210,0 „Wir danken allen, die mithelfen, die Corona-Krankheit zu besiegen. Es ist ein enormer Einsatz und teils unter sehr herausfordernden Bedingungen“, betonten Bundeskanzler Sebastian Kurz und Landeshauptmann Thomas Stelzer (beide ÖVP) am Freitag im Rahmen des Besuches in einer „PCR-Drive-In-Teststraße“ in Ansfelden. In Oberösterreich sind in den vergangenen 24 Stunden 421 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Das teilten die Gesundheitsbehörden am Sonntag mit. In den Spitälern bleibt die Situation angespannt: 231 Covid-19-Patienten wurden auf Normalstationen behandelt, 68 – um zwei mehr als am Vortag – auf Intensivstationen.
Wien: 15,1 % Erstimpfungen; 5,5 % Vollimmunisiert; 7-Tage-Inzidenz/100.000 EW: 300,3 In Wien ist am Samstag die Schwelle von 2.000 Menschen, die an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben sind, überschritten worden. Die Behörden meldeten nunmehr 2.001 Todesopfer. Pro 100.000 Einwohner sind in der Bundeshauptstadt somit bereits 104,7 Menschen an oder mit SARS-CoV-2 gestorben. Außerdem wurde ein neuer Höchstwert an Intensivpatienten verzeichnet. 235 Covid-19-Patienten mussten dort in den Wiener Spitälern behandelt werden, neun mehr als am Freitag.
Burgenland: 19,0 % Erstimpfungen; 7,2 % Vollimmunisiert; 7-Tage-Inzidenz/100.000 EW: 179,7 Im Burgenland sind am Sonntagvormittag 23 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen behandelt worden. Das war einer weniger als am Samstag, teilte der Koordinationsstab Coronavirus mit. Insgesamt befanden sich 81 Erkrankte in den burgenländischen Spitälern. Außerdem wurden 52 Neuinfektionen verzeichnet.
Salzburg: 14,2 % Erstimpfungen; 7,3 % Vollimmunisiert; 7-Tage-Inzidenz/100.000 EW: 208,8 Die Gesundheitsbehörden melden für Sonntag 116 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2. Die Zahl der aktiv Infizierten sank leicht um 64 Fälle auf 2.113 Menschen. Die Zahl jener Patienten, die am Sonntag auf Intensivstationen behandelt werden mussten, blieb mit 25 stabil. Insgesamt waren 105 Menschen mit Covid-19 in stationärer Behandlung, um fünf weniger als am Vortag. Am Montag beginnen in der Stadt Salzburg mobile Impfteams des Roten Kreuzes, Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Schutzimpfungen zu verabreichen. Das sei eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden Angeboten in Impfpraxen und -straßen und entlaste den Rettungsdienst, hieß es am Sonntag.
Tirol: 21,9 % Erstimpfungen; 10,9 % Vollimmunisiert; 7-Tage-Inzidenz/100.000 EW: 184,9 Stabilisiert haben sich in Tirol in den vergangenen Tagen die maßgeblichen Zahlen in der Corona-Pandemie. Im 24-Stunden-Vergleich ging die Zahl der aktuell Infizierten am Sonntag von 2.204 auf 2.134 zurück, so das Land Tirol. 137 Personen waren hospitalisiert, um ein Patient weniger als am Vortag. 32 befanden sich auf einer Intensivstation.
Vorarlberg: 19,4 % Erstimpfungen; 7,3 % Vollimmunisiert; 7-Tage-Inzidenz/100.000 EW: 149,1 Die Infektionszahlen in den meisten größeren Kommunen des Landes wuchsen weiter an. Mit 172 Infektionen war am Donnerstag weiterhin Dornbirn – Vorarlbergs größte Stadt – Infektions-Hotspot des Landes. Auf Platz zwei folgte Feldkirch (82) vor Lustenau (76) und der Landeshauptstadt Bregenz (74).