Prävention und Gesundheit stehen und fallen mit der Gesundheitskompetenz. Die neue Lesestudie von Volksschulkindern macht wenig Hoffnung.
Vor Health Literacy folgt normale Literacy – also Alphabetisierung. Am Dienstag wurde die „Progress in International Reading Literacy Study“ (PIRLS-Studie) präsentiert. Für PIRLS werden Kinder der vierten Klasse Volksschule im Lesen getestet. Bei der im Fünf-Jahres-Rhythmus durchgeführten Studie nahmen 2021 knapp 60 Länder teil. Im Rahmen der insgesamt 80-minütigen Erhebung erhielten die Kinder Texte, zu denen Fragen beantwortet werden mussten. Fazit: Rund 20 Prozent der Schüler:innen in Österreich gehören zu den schwachen Leser:innen. Anders formuliert: sie lesen einen Text, können aber den Inhalt danach nicht wiedergeben, weil sie den Sinn nicht erfasst haben.
Dieser Anteil steigt übrigens. Wir dürfen uns also nicht wundern, wenn Menschen komplexe Inhalte wie medizinische Informationen schwer erfassen. Gesundheitskompetenz beginnt bei der Grundbildung. Wenn wir in Prävention investieren wollen, müssen wir in Bildung investieren – nicht speziell in Gesundheitsbildung, sondern in Bildung generell. Oder anders formuliert: Wie soll jemand in Sachen Gesundheit alphabetisiert sein, wenn es Lücken in der gewöhnliche Lesekompetenz gibt? (rüm)