Digitale Akten führen zu Burnout bei Ärzt:innen

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Der Umstieg auf digitale Patient:innenakten ist laut einer Analyse der Uniklinik Graz verbesserungswürdig – und scheint negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Ärzt:innen zu haben. 

Laut einer wissenschaftlichen Studie an der Universitätsklinik in Graz dürfte beim Umstieg von Patient:innenakten in Papierform auf digitale Tools noch viel zu verbessern sein – mit der Folge, dass eine Umstellung auf elektronische Akten derzeit noch einen wesentlichen Faktor für Burnout bei Ärzt:innen darstellt. Die Studie von Autor Matthias Berger von der Forschungseinheit für digitale Chirurgie an der Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie der MedUni Graz und seinen Co-Autor:innen wurde im „Journal of Clinical Medicine“ veröffentlicht. 

Konkret wurde die Auswirkungen der Umstellung von Papier- und Bleistiftmethoden auf elektronische Patient:innenakten (EPR) auf Arbeitsabläufe und Benutzerfreundlichkeit bei chirurgischen Visiten untersucht. Das dazugehörige EDV-System, dass von der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (Kages) entwickelt wurde, wurde von allen Berufsgruppen an der Abteilung für Plastische Chirurgie bezüglich Benutzer:innenfreundlichkeit als „nicht akzeptabel“ bewertet. Die Grazer Untersuchung zeigte außerdem, dass Ärzt:innen dadurch einen erhöhten Verwaltungsaufwand hatten, während sich Pflegepersonal leichter anpasste. „Elektronische Patient:innenakten geraten aufgrund ihrer offensichtlichen mangelnden Abstimmung mit klinischen Arbeitsabläufen zunehmend ins Visier und werden als ein wesentlicher Faktor identifiziert, der zum Burnout von Ärzt:innen beiträgt“, schreiben die Studienautor:innen. In Zukunft müsse auf jeden Fall eine Integration der Abläufe im Spital beziehungsweise auf der jeweiligen Abteilung in solche Programme erfolgen. Die Einbeziehung der (zukünftigen) Benutzer:innen in das Design sei ebenfalls erforderlich. (kagr/APA) 

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