Expert:innen warnen vor den Auswirkungen der steigenden Keuchhustenfälle und erinnern an die Impfung und Auffrischungsimpfungen.
Die Zahl der Keuchhustenfälle schoss in diesem Jahr nach oben und ist nach dem ersten Halbjahr bereits mehr als doppelt so hoch wie im gesamten Vorjahr: Laut eines Berichts der Tageszeitung „Kurier“ waren bis Mitte Juni bereits mehr als 6.049 Erkrankungen registriert, während es im gesamten Jahr 2023 nur 2.780 gewesen sind, bestätigte auch das Gesundheitsministerium. Gefährlich ist die Krankheit vor allem für Kinder, im März starb etwa in Graz ein Baby an Keuchhusten. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hatte bereits im Mai zu einer besseren Impfmoral aufgerufen: „Vor allem bei Säuglingen handelt es sich um eine schwere Erkrankung. Wir haben sichere und wirksame Impfstoffe, die dies verhindern können. Die Impfung ist unser wichtigstes Instrument, um Leben zu retten und die weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.“
Die Keuchhusten-Impfung wird in Österreich im Rahmen der Sechsfach-Impfung im dritten, fünften und elften bis zwölften Lebensmonat geimpft und ist Teil des kostenfreien Kinderimpfprogramms. Im Schulalter wird eine Kombinationsimpfung mit Diphtherie, Wundstarrkrampf und Kinderlähmung im siebenten bis neunten Lebensjahr wiederholt – am besten vor Eintritt in die Volksschule. Danach soll eine Auffrischungsimpfung alle zehn Jahre und ab dem vollendeten 60. Lebensjahr alle fünf Jahre erfolgen. Damit Kinder ab der Geburt möglichst gut geschützt sind, sollte bereits die werdende Mutter in jeder Schwangerschaft, bevorzugt in der 27. bis 36. Schwangerschaftswoche, geimpft werden. (red/APA)