Am 8. Mai ist Eierstockkrebs-Welttag. Im Vorfeld weisen Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie (AGO) auf die Komplexität dieser Tumorerkrankung hin.
Laut Statistik Austria erkrankten in Österreich seit dem Jahr 1983 32.088 Frauen an Eierstockkrebs, 21.775 verstarben leider an den Folgen der Erkrankung. Im Jahr 2022 sahen sich 718 Frauen mit der Diagnose konfrontiert, 487 verstarben. Die hohe Mortalitätsrate ist vor allem der bis dato immer noch fehlenden Früherkennungsmöglichkeit geschuldet, wodurch die Erkrankung zumeist erst in einem fortgeschrittenen Tumorstadium erkannt wird. In den vergangenen Jahrzehnten wurden große wissenschaftliche Anstrengungen unternommen, um eine Früherkennungsmethode für Eierstockkrebs zu finden. „Es wurde eine Reihe von unterschiedlichen Tests – seien es Bluttests, „normale“ und aufwändigere Ultraschalluntersuchungen – beforscht“, sagt Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda. „Keine dieser Testkonzepte eignete sich jedoch leider zur Früherkennung von Eierstockkrebs. Es bleibt zu hoffen, dass z.B. die zirkulierende Tumor-DNA als Marker zukünftig eine Früherkennungsmöglichkeit bieten kann.“
„Aufgrund des fortgeschrittenen Tumorstadiums sind typischerweise zwei Behandlungsmodalitäten notwendig: einerseits eine aufwändige Operation, um alle Tumorabsiedelungen (insbesondere in der Bauchhöhle verteilen sich diese Arten von Tumorzellen sehr schnell und lagern sich an vielen Stellen der Bauchhöhle ab) komplett zu entfernen, andererseits eine systemische Therapie (Chemotherapie), die alle potentiell im gesamten Körper verteilten Tumorzellen zerstören soll,“ erklärt Christoph Grimm, Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO-Austria). „Darüber hinaus gibt es noch zusätzlich zielgerichtete Medikamente, die in Kombination mit der Chemotherapie oder im Anschluss für mehrere Monate verabreicht werden. Ein ganz wesentlicher Bestandteil in der möglichst präzisen Auswahl der am besten geeigneten Medikamente ist die Tumortestung. Dadurch können die Medikamente immer exakter auf die jeweiligen Tumorzellen abgestimmt werden und eine bessere Wirkung erreicht und unnötige Nebenwirkungen gespart werden. Dieser präzisere Einsatz der Medikamente hat zu einer deutlichen Verlängerung des mittleren Gesamtüberlebens dieser Krebserkrankung geführt,“ betont Grimm.
Es gibt eindeutige Hinweise, dass die Behandlung von Eierstockkrebs in Abteilungen, die sich auf die Behandlung von komplexen Tumorerkrankungen wie Eierstockkrebs spezialisiert haben, für die betroffene Patientin ein besseres Ergebnis bringt. Die Österreichische Krebshilfe und die AGO-Austria empfehlen daher die Behandlung von Eierstockkrebs in zertifizierten gynäkologischen Zentren. Informationen und eine Auflistung aller Zentren finden Sie unter https://www.krebshilfe.net/services/spezialzentren-frueherkennung/zertifizierte-gynaekologische-zentren Die Informationen für Patientinnen, die in Österreich behandelt werden, wurden von der Krebshilfe und der AGO-Austria angepasst. Mehr Informationen unter: https://ovarian.gynecancer.org/at/ (rüm)