Einheitlicher Leistungskatalog rückt näher

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Die Österreichische Ärztekammer ortet Bewegung bei der ÖGK bei der Umsetzung eines einheitlichen Leistungskatalogs und der Forderung nach mehr Geld für den niedergelassenen Bereich.

Die zuletzt auch im Relatus-Interview geäußerten Forderungen von ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer nach mehr Geld vom Bund für die extramurale Versorgung und die Finanzierung des einheitlichen Leistungskatalogs seien absolut zu unterstützen, betont Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte: „Es wird endlich Zeit für die Umsetzung eines zeitgemäßen Leistungssystems in ganz Österreich“, sagt er und verweist auf den einheitlichen Leistungskatalog, den die Österreichische Ärztekammer bereits vor zwei Jahren der ÖGK übergeben hat – der aber bislang nicht umgesetzt wurde: „Es ist absurd, dass ein Patient nach wie vor in einem Bundesland eine ärztliche Leistung von der Kasse bezahlt bekommt, aber im Nachbarbundesland privat dafür zahlen muss“, sagt Wutscher.

Man werde die ÖGK, die mit der Forderung nach Stärkung des extramuralen Bereichs in die Verhandlungen zum Finanzausgleich gehen wolle, dabei vollinhaltlich unterstützen. „In die Versorgungssicherheit in der öffentlichen Gesundheit zu investieren, das muss in einem so reichen Land wie Österreich umsetzbar sein“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, stellvertretende Bundeskurienobfrau der niedergelassenen Ärzte: „Es kann nicht sein, dass der Wohnort des Patienten darüber entscheidet, welche ärztliche Leistung er erhält.“ Jeder Patient müsse überall im Bundesgebiet die gleichen Leistungen erhalten, betont auch Dietmar Bayer, stellvertretender Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte: „Ärzte sollen österreichweit die gleichen Leistungen anbieten können, und zwar ohne Deckelungen und Degressionen. Die Patientinnen und Patienten erwarten das letztlich auch“, sagt Bayer.

Die Leistungen im niedergelassenen Bereich steigen stark an: „Da ist es nur eine logische Konsequenz, dass die Finanzierung mit der Leistung mitgeht und mehr Geld für den Ausbau des niedergelassenen Bereichs investiert wird“, sagt Bayer. Schon seit Jahren fordere die Österreichische Ärztekammer zur Absicherung der öffentlichen Gesundheitsversorgung zusätzliche Kassenplanstellen und zusätzliche Investitionen im niedergelassenen Bereich. Angesichts der demografischen Entwicklung wird die Betreuung chronisch Erkrankter die wohnortnahe Versorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte immer bedeutsamer machen: „Gleichzeitig muss aber klar sein, dass wir angesichts der Bevölkerungsentwicklung und dem Fortschritt in der Medizin insgesamt mehr Geld im System benötigen, es kann nicht sein, dass das Geld dann den Ambulanzen fehlt“, ergänzt Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Und Wutscher betont: „Letztendlich sind diese gemeinsamen Forderungen von ÖGK und Ärztekammer immer zum Wohl des Patienten und führen zu einer optimalen Versorgung.“ (red)