Das Nationale Impfgremium (NIG) hat auf die drohende rasante Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus reagiert und seine Empfehlungen aktualisiert.
Neben der allgemeinen Empfehlung, die Durchimpfungsrate mit dem dritten Stich so schnell wie möglich anzuheben, hat sich das NIG auch mit der Viertimpfung beschäftigt. Immerhin gibt es ein Jahr nach dem Impfstart auch schon Personen, deren dritte Impfung bereits fünf Monate her ist. Das NIG empfiehlt den vierten Stich nicht allgemein, er soll aber im Hochrisiko- und systemkritischen Bereich ab sechs Monate nach dem dritten Stich angeboten werden. Das würde etwa das besonders exponierte Gesundheitspersonal betreffen.
Voraussetzung ist, dass die betreffende Person dies ausdrücklich wünscht und ein Arzt eine Individual-Einschätzung getroffen hat. „Es gibt noch keine Evidenz, dass diese zusätzliche Impfung Infektionen vermeiden kann. Es ist jedoch davon auszugehen, dass damit schwere Erkrankungen vermieden werden können“, hieß es in den Empfehlungen des NIG. Außerdem können Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren den dritten Stich off-label in Ausnahmefällen nach ärztlicher Individualeinschätzung auf ihren Wunsch bzw. den Wunsch ihrer Obsorgeberechtigten bereits vier Monate nach dem Zweitstich erhalten. Empfohlen ist der Drittstich über zwölf sechs Monate nach dem Zweitstich. Für Über-18-Jährige empfiehlt das NIG den Drittstich ausdrücklich bereits vier Monate nach der zweiten Impfung.
Dazu wurde nun das Vakzin Novavax – der erste Corona-Impfstoff auf Protein-Basis – in die Liste der zugelassenen Stoffe aufgenommen. Er kann bei Menschen über 18 in zwei Dosen im Abstand von drei Wochen (Intervall 16 bis 45 Tage) eingesetzt werden und ist vor allem für Erstimpfungen bzw. für Patienten mit Kontraindikationen zu den anderen bisher zugelassenen Impfstoffen gedacht. (red/APA)