Der Medizinprodukte-Verband AUSTROMED will zeigen, wie sich Versorgungsengpässe verhindern lassen. In einem „Weißbuch“ wurden nun Forderungen an die Politik vorgelegt mit dem Ziel, die Lage nachhaltig zu verbessern.
Die Corona-Krise hat schonungslos Schwächen im österreichischen Gesundheitssystem offengelegt, insbesondere was die Versorgung mit Medizinprodukten betrifft. Alltägliche Güter für Gesundheitseinrichtungen wie medizinische Schutzausrüstung waren und sind teilweise noch immer Mangelware – oder nicht qualitätsgesichert verfügbar. Das ist nach Ansicht der AUSTROMED eine Konsequenz aus dem kontinuierlich steigenden Preisdruck auf Hersteller und Händler, der globalisierte Produktions- und Beschaffungsprozesse und damit lange Lieferketten zur Folge hat. Außerdem fehle in Österreich ein bundesweites Konzept für eine Pandemie-Bevorratung mit entsprechenden Materialien.
„Die Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, haben alles daran gesetzt, das heimische Gesundheitssystem in dieser schwierigen Situation zu unterstützen – und tun dies natürlich auch weiterhin“, betont Gerald Gschlössl, Präsident der AUSTROMED, der Interessenvertretung der österreichischen Medizinprodukte-Branche. „Wir sehen auch das ehrliche Bemühen aller Beteiligten, die Krise so gut wie möglich zu bewältigen. Gleichzeitig sind wir überzeugt: Mit besserer Planung, veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen und engerer Abstimmung zwischen allen Stakeholdern lassen sich Versorgungsengpässe und Qualitätsmängel, wie wir sie 2020 erlebt haben, vermeiden. Im Pandemiefall, aber auch im Regelbetrieb.“ Die AUSTROMED hat in einem sechsmonatigen Prozess Erkenntnisse aus der Corona-Krise im Hinblick auf die Versorgung mit Medizinprodukten gesammelt und daraus Forderungen abgeleitet. Außerdem hat sie mit zentralen Stakeholdern aus dem Gesundheitssystem über das Thema Medizinprodukte gesprochen. Ergebnis ist das „Weißbuch Medizinprodukte“, das nun vorliegt. (rüm)
„Weißbuch Medizinprodukte“ zum Download