Nach dem Bekanntwerden mutmaßlicher Missstände in einer ausgelagerten Tochtergesellschaft hat die Ärztekammer nun die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Schwere Vorwürfe stehen gegen zwei Spitzenmanager der Wiener Ärztekammer im Raum, berichtete unter anderem die „Kronen Zeitung“ am Freitag. Es geht um illegal abgezweigte Prämien in der Höhe von Hunderttausenden Euro. Das Duo wurde mit einem Betretungsverbot belegt und musste Diensthandys samt Laptops abgeben. Die Kurie niedergelassene Ärzte der Wiener Ärztekammer hat nun eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Wien gegen mehrere Personen eingebracht. Gegen zwei Personen wird der Vorwurf der Untreue erhoben, ein Mitarbeiter der Ärztekammer wird der Begünstigung verdächtigt.
Der Anzeige ist laut Huber mangelnde Kooperationsbereitschaft der betreffenden Personen vorausgegangen. Einer habe die Rückgabe von elektronischen Geräten zuerst verweigert, danach seien sämtliche Daten gelöscht gewesen. „Die Geschäftsführer haben sich mutmaßlich Prämien unter Vortäuschung falscher Tatsachen ausbezahlt“, sagte Huber.
Passiert sein sollen die Malversationen bei der Equip4Ordi GmbH noch in der Zeit, als der nunmehrige Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart Kurienobmann war, meldet die Austria Presse Agentur. Steinhart verspricht das „vollständige Aufarbeiten der möglichen Missstände“ voll zu unterstützen. Sein Nachfolger Erik Randall Huber will als nächstes den Ärztefunkdienst einer Gebarungsprüfung unterziehen. Zur Verhinderung künftiger Missstände soll in jeder Tochtergesellschaft ein Wirtschaftsprüfer installiert werden. (APA)