Die Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus „wirken auch gegen die Grippe und andere Erreger, die grippale Infekte verursachen“, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Wochenende.
„Heuer gibt es erstmals seit Jahrzehnten bis dato keine Grippefälle in Österreich.“ Sonst war spätestens Anfang Februar die Grippewelle bereits in vollem Umfang ausgebrochen. In den vergangenen Jahrzehnten gingen darauf alljährlich Tausende Erkrankungen und Hunderte Todesfälle zurück. Am schlimmsten, erinnerte der Minister, war die Grippesaison 2016/17 mit 4.400 Influenza-assoziierten Todesfällen. 2017/18 waren es 2.900 Grippetote, 2018/19 rund 1.400 und 2019/20 starben in diesem Zusammenhang 834 Menschen. Heuer hätten die Covid-19-Maßnahmen „erstmalig“ die Grippewelle bisher vollständig unterbunden. Experten hatten das bereits im Herbst erwartet, weil auch auf der Südhalbkugel die Grippewelle ausgeblieben war.
„Die Zirkulation des Influenzavirus wurde einerseits durch die geltenden Hygienemaßnahmen, andererseits durch die weltweit eingeschränkte Reisetätigkeit massiv zurückgedrängt“, sagte Anschober in einer Aussendung. „Ein zusätzlicher wichtiger Faktor sind die Schulschließungen, denn Kinder gelten bei der regionalen Ausbreitung der Grippewelle als primäre Multiplikatoren.“ In der Coronakrise „war es unser erklärtes Ziel, die gleichzeitige Zirkulation des Coronavirus und der Influenza zu verhindern. Dieses haben wir offensichtlich erreicht“, betonte der Ressortchef. Derzeit sei es aber noch zu früh, um eine heurige Grippewelle endgültig auszuschließen. Ob und wie stark ausgeprägt es doch noch zu Influenza-Fällen in Österreich kommen wird, werden die nächsten Wochen zeigen. (red)