Das Marktforschungsunternehmen IQVIA analysiert für die Ärzte Krone und Apotheker Krone regelmäßig Fakten zum Gesundheitswesen. Claudia Linhart, Client Service Analyst bei IQVIA, hat den Markt für Allergiemittel unter die Lupe genommen und Marktanteile analysiert.
30 Prozent der europäischen Bevölkerung sind von einer Allergie betroffen, wobei sich die Zahl der Allergiker in den vergangenen drei Jahrzehnten verdoppelt bis verdreifacht hat – die Tendenz ist weiterhin steigend. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der entsprechende OTC-Markt in den öffentlichen österreichischen Apotheken einen positiven Trend zeigt und derzeit um 6,4 % nach verkauften Einheiten und um 19,4 % nach Wert wächst. Fast 11 Millionen Euro Umsatz werden aktuell pro Jahr mit über einer Million Packungen Antiallergika (inklusive Augenpräparate, exklusive juckreizstillender Cremes/Salben) in den öffentlichen österreichischen Apotheken erzielt. Das umsatzstärkste Produkt mit 22 % Marktanteil ist das Antihistaminikum Livostin® von JANSSEN-CILAG, das als Augentropfen und Nasenspray verfügbar ist und den Wirkstoff Levocabastin enthält. Dahinter folgt das absatzstärkste antiallergische Nasentherapeutikum Vibrocil® von GSK-Gebro, das mit der Wirkstoffkombination aus abschwellendem Phenylephrin und dem Antihistaminikum Dimetindenmaleat punkten kann (15 % Umsatzanteil). Danach reihen sich nach Wert Clarityn® Tabletten von Bayer mit dem antiallergischen Wirkstoff Loratadin (14 % Anteil) und Fenistil® Tropfen und Dragees von GSK-Gebro mit dem Wirkstoff Dimetindenmaleat (11 % Anteil) ein. Lectranal® Kapseln und Junior Saft von ERWO Pharma wirken auf natürliche Weise durch einen Spezialextrakt aus der Traganthwurzel und sind das führende pflanzliche Allergiemittel (9 % Anteil).
Topische Antihistaminika und juckreizstillende Präparate sollen hier auch nicht unerwähnt bleiben. Die Top-3-Produkte sind Fenistil® Gel von GSK-Gebro, Bepanthen® Sensiderm Creme von Bayer und Apozema® Insecticum Gel von APOMEDICA. Allergien sind eine Volkskrankheit. Der Körper reagiert je nach Art der Allergie abwehrend auf körperfremde Substanzen wie Pollen oder Tierhaare, sogenannte Allergene. Folgen sind zum Beispiel tränende und juckende Augen, Niesreiz, Atemnot aufgrund geschwollener Schleimhäute oder Magen-Darm-Probleme. Auch Ekzeme auf der Haut können auf eine allergische Reaktion hinweisen. Der erste Weg bei Beschwerden führt meist in die Apotheke, wo nach kompetenter Beratung ein großes Sortiment rezeptfreier Präparate rasch und zuverlässig Linderung bringt.
Quelle: IQVIA PharmaTrend MAT 2018 12, hochgerechnete Verkäufe (Sell-out-Daten) der öffentlichen österreichischen Apotheken (OTC-Umsatz in Euro AVP, OTC-Absatz in Einheiten)