Frauentag: So weiblich ist das Gesundheitssystem

Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8.3. hat RELATUS MED das Gesundheitswesen und die Medizin aus weiblicher Sicht analysiert. Die Ergebnisse sind durchaus überraschend.

Das österreichische Gesundheitssystem wird zu einem großen Teil von Frauen getragen und wird auch von Jahr zu Jahr weiblicher. Das beweist auch ein Blick auf Daten der Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK). Hier sind sowohl im Gesundheitsbereich als auch in der Verwaltung österreichweit mehr Frauen als Männer beschäftigt – auch wenn an der Spitze in der Generaldirektor nur Männer sitzen. Zumindest im mittleren Management und in qualifizierten Stabspositionen sind Frauen mit 52 Prozent bereits in der Überzahl. Im niedergelassenen Bereich liegt der Anteil der Ärztinnen in Einzelpraxen mit Kassenvertrag mit der ÖGK bei rund einem Drittel, auch hier mit steigender Tendenz.

Große Unterschiede gibt es bei den Geschlechtern in Diagnose, Therapie und Medikation: Auch wenn Frauen in Österreich eine statistische Lebenserwartung von 84 Jahren erreichen – und somit im Durchschnitt um 4,7 Jahre länger als Männer leben – liegen sie bei den gesunden Jahren gleichauf. Die Gründe sind vielfältig, erläuterte Gendermedizinerin Alexandra Kautzky-Willer von der Meduni Wien anlässlich des Frauentages. „Frauen sind die Gesundheitsmanagerinnen der Familie, kümmern sich aber oft zu wenig um die eigene Gesundheit“, sagte die Expertin. Übergewicht und Diabetes seien die größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der häufigsten Todesursache bei Frauen (42 Prozent Frauen, Männer 35 Prozent).

Eine andere Analyse zeigt: 51 Prozent aller Führungskräfte im oberen Führungssegment der österreichischen Privatkliniken sind weiblich, zeigt eine Statistik des Verbands der Privatkrankenanstalten Österreichs. Unter dem Motto „Danke, dass Sie Spitzenleistungen ein Gesicht geben“ zeigen die Privatkliniken im Rahmen einer Aktion anlässlich des Weltfrauentags am 8. März die Porträts weiblicher Führungskräfte aus den Mitgliedsbetrieben. Nähere Informationen unter www.privatkrankenanstalten.at (red)